Weltgrößter unterirdischer Thermalsee in Albanien entdeckt!

Leskovik, Albanien - In einem bemerkenswerten Fortschritt für die Geowissenschaften wurde im südlichen Albanien der größte bekannte unterirdische Thermalsee der Welt entdeckt. Der See, benannt „Neuron“, misst 138 Meter in der Länge und 42 Meter in der Breite und fasst beeindruckende 8.335 Kubikmeter türkisblauen Thermalmineralwassers. Diese Entdeckung fand im Vromoneri-Tal, an der Grenze zwischen Albanien und Griechenland, durch ein tschechisches Forschungsteam statt, das dabei eine aufsteigende Dampfsäule entdeckte, die zu einem über 100 Meter tiefen Abgrund führte, der als „Atmos“ bekannt ist. Laut remszeitung.de war die ursprüngliche Entdeckung im Jahr 2021, jedoch fehlten damals die geeigneten Instrumente zur genauen Vermessung.
Die vollständige Vermessung des Sees wurde erst vier Jahre später möglich, als das Forschungsteam – finanziert durch die Neuron Foundation, eine Organisation zur Förderung tschechischer Wissenschaftler – mit modernen 3D-Scannern zurückkehrte. Diese technologischen Fortschritte ermöglichten es den Forschern, die genauen Dimensionen des Sees zu bestätigen und die außergewöhnlichen geologischen Eigenschaften des Umfelds besser zu verstehen. Der Thermalsee übertrifft den bisherigen Rekordhalter, einen ähnlichen unterirdischen Thermalsee in Budapest, der zuvor als der größte seiner Art galt, wie livescience.com berichtet.
Geologische Besonderheiten und Forschungstechniken
Die Entstehung des Thermalsees ist das Ergebnis spezieller geochemischer Prozesse. Wasser mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt reagiert mit Sauerstoff und erzeugt Schwefelsäure, die Kalkstein auflöst und somit die Bildung unterirdischer Hohlräume begünstigt. Diese geologischen Gegebenheiten führten zur Schaffung eines ausgedehnten Höhlensystems, das mehr als 100 Meter unter der Erdoberfläche liegt. Marek Audy, der Leiter der Expeditionen, betonte die Notwendigkeit für präzise Messungen und eine vertiefte wissenschaftliche Forschung über solche geologischen Phänomene, wie geo.de hervorhebt.
Bei der ersten Erkundung wurde eine rudimentäre Karte erstellt, die die Bedeutung und das Potenzial der Entdeckung illustriert. Zu den angewandten Technologien zählten zahlreiche moderne Verfahren, darunter 3D-Scanning und Sonartechnik, die es den Wissenschaftlern ermöglichten, ein umfassenderes Bild des unterirdischen Ökosystems und der geologischen Prozesse zu gewinnen.
Die Zukunft der Forschung
Die laufenden Untersuchungen des Neuron-Sees sollen nicht nur die Größe des Gewässers erforschen, sondern auch mehr über die einzigartigen unterirdischen Ökosysteme vermitteln. Es besteht die Absicht, die geologischen Besonderheiten und die chemischen Prozesse, die zur Bildung solcher Seen führen, eingehend zu untersuchen. Der Neuron-See ist ein faszinierendes Beispiel für die Komplexität und die Geheimnisse der Natur, die immer wieder neue Erkenntnisse und Überraschungen bereithält.
Details | |
---|---|
Ort | Leskovik, Albanien |
Quellen |