Zukunft für Brandenburg: Leerstehende Bahnhöfe als Kulturzentren entdecken!

Architekturstudenten der TU Berlin präsentieren ein Konzept zur Reaktivierung leerstehender Bahnhofsgebäude in Brandenburg.
Architekturstudenten der TU Berlin präsentieren ein Konzept zur Reaktivierung leerstehender Bahnhofsgebäude in Brandenburg. (Symbolbild/NAGW)

Zukunft für Brandenburg: Leerstehende Bahnhöfe als Kulturzentren entdecken!

Mannheim, Deutschland - Architekturstudent*innen der TU Berlin, Therese Rackwitz und Wojtek Szczepanik, haben ein Konzept zur Reaktivierung der 44 leerstehenden Bahnhofsgebäude in Brandenburg entwickelt. Diese Idee begegnet einem ernsthaften Problem: Viele historische Empfangsgebäude sind sanierungsbedürftig, während der Bahnbetrieb weiterhin verläuft. [tu.berlin] berichtet, dass die Fachleute eine nachhaltige und partizipative Nutzung vorschlagen, die sich auf Bauen im Bestand und die Nutzung grauer Energie konzentriert.

Ein zentraler Aspekt des Konzepts ist die Umwandlung ehemaliger Empfangshallen in „Dritte Orte“. Diese offenen Treffpunkte sollen Raum für Kultur, Bildung und soziales Leben bieten. Sie fördern Netzwerke zwischen Stadt und Land und schaffen Gelegenheiten für neue soziale Interaktionen.

Digitale Zukunftsbahnhöfe und Bildung

Ein weiteres innovatives Element des Plans sind digital vernetzte Zukunftsbahnhöfe, die über Veranstaltungen und Streamingformate kommunizieren. Ein konkretes Anwendungsszenario ist die Entwicklung des Bahnhofs Jüterbog zu einem Bildungs- und Kulturzentrum. Dieses Zentrum wird Co-Working-Spaces, Atelierflächen und Workshops sowie einen interkulturellen Treffpunkt bieten. Zudem wird ein Leerstandsquartett entwickelt, um den Umgang mit Leerstand spielerisch zu vermitteln.

Die Notwendigkeit zur Reaktivierung leer stehender Immobilien ist nicht nur auf Bahnhofsgebäude beschränkt. Eine neue Online-Plattform, die am 21. Januar 2025 von Bundesbauministerin Klara Geywitz vorgestellt wurde, hat das Ziel, Informationen zur Reaktivierung leerstehender Immobilien bereitzustellen. Die Plattform „Potenzial Leerstand“ richtet sich an Kommunen, Akteure der Wohnungswirtschaft und private Initiativen. [bbsr.bund.de] legt den Fokus auf Erfolgsgeschichten von Städten, die leerstehende Gebäude in Wohnraum umgewandelt haben.

  • Naumburg (Saale): Qualifizierung und Verkauf leerstehender Gebäude an Privatinvestoren.
  • Breuna (Hessen): Eigenes Förderprogramm zur Gewinnung von Familien für den Erwerb und die Sanierung von Bestandsgebäuden.
  • Wunsiedel (Bayern): Vermittlung leerstehender Immobilien unter dem Motto „Mach Neues aus Altem“.
  • Altenburger Land: Der Verein Altenburger Bauernhöfe e.V. setzt sich für die Rettung brachliegender Anwesen ein.

Die Plattform bietet wichtige Hilfestellungen zur Erfassung von Leerständen und zu Konzepten für die Reaktivierung. Zudem wird auf aktuelle Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU hingewiesen. Dies ist besonders relevant im Rahmen der Handlungsstrategie zur Bekämpfung des Wohnraummangels in Deutschland.

Nachhaltige Stadtentwicklung durch Nachnutzung

Ein weiterer Aspekt, der mit der nachfolgenden Reaktivierung von Leerständen zusammenhängt, ist die effiziente Flächennutzung. [staedtebaufoerderung.info] hebt hervor, dass die Nachnutzung bestehender Gebäude den Flächenverbrauch reduziert. Sie schont Ressourcen und minimiert Abrissabfälle. Leerstehende Gebäude können in verschiedene Nutzungen umgewandelt werden, einschließlich Wohnraum, sozialer Einrichtungen und kultureller Zentren.

Durch diese Ansätze wird nicht nur die Notwendigkeit des Abrisses minimiert, sondern auch ein ästhetischer Mehrwert sowie ein Bezug zur lokalen Geschichte geschaffen. Projekte wie die Nachnutzung ehemaliger Militärflächen in Mannheim oder Oldenburg zeigen, wie derartige Transformationsprozesse funktionieren können. Sie setzen auf eine ausgewogene Mischung aus Erhalt und Neugestaltung, um umweltfreundliche und soziale Standards zu erfüllen.

Die Ansätze zur Reaktivierung und Nachnutzung von Leerständen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und die Entwicklung maßgeschneiderter Konzepte. Die genannten Initiativen zeigen jedoch, dass die Chancen, die in der Wiederbelebung alter Strukturen liegen, immense Möglichkeiten für Gemeinden und die Gesellschaft insgesamt darstellen.

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OrtMannheim, Deutschland
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