Drama am Ostbahnhof: 16-Jähriger springt von Güterzug und verliert Fuß!

Am Münchner Ostbahnhof verletzte sich ein 16-Jähriger schwer bei einem Unfall mit einem Güterzug. Notruf um 2 Uhr.
Am Münchner Ostbahnhof verletzte sich ein 16-Jähriger schwer bei einem Unfall mit einem Güterzug. Notruf um 2 Uhr. (Symbolbild/NAG)

München Ostbahnhof, Deutschland - Ein schwerer Unfall ereignete sich in der Nacht auf Samstag, den 10. Mai, am Münchner Ostbahnhof. Ein 16-Jähriger wurde schwer verletzt, als er zusammen mit einem Freund von einem fahrenden Güterzug absprang. Der Vorfall geschah gegen 2 Uhr, nur drei Tage nach einem ähnlichen Unfall, bei dem ein 23-Jähriger betroffen war. Die beiden Jugendlichen hatten aus Abenteuerlust auf den Güterzug geklettert.

Nach Angaben der Feuerwehr stürzten die Jungen beim Anfahren des Zuges. Als sie in Panik absprangen, geriet der rechte Fuß des jungen Mannes unter ein Zugrad und wurde oberhalb des Knöchels abgetrennt. Die Bundespolizei und die Feuerwehr suchten den Bereich sorgfältig ab und fanden den schwer verletzten Jugendlichen schließlich in einer Böschung. Ein Kriseninterventionsteam übernahm die psychologische Betreuung des verletzten Jungen sowie seines Freundes, der lediglich leichte Verletzungen erlitt und vor Ort versorgt wurde.

Rettungsaktion und Folgen für die Bahn

Die Rettungskräfte, unterstützt von einem Diensthund und einer Drohne, konnten schnell Hilfe leisten, der abgetrennte Fuß des Jugendlichen wurde gefunden und medizinisch geborgen. Laut der Bundespolizei ist das Leben des Jugendlichen nicht in Gefahr, jedoch konnte sein Fuß nicht gerettet werden. Die Zugstrecke war aufgrund des Vorfalls für etwa eine Stunde gesperrt.

Die Bundespolizei warnte eindringlich vor den Gefahren im Bahnbereich und appellierte an Eltern, mit ihren Kindern über die Risiken zu sprechen. Diese Warnung ist besonders wichtig, da Jugendliche oft die Gefahren der Bahntechnik unterschätzen.

Ähnliche Vorfälle und Sicherheitsbelange

Ebenfalls am Ostbahnhof kam es am Donnerstag zu einem weiteren Vorfall, bei dem ein nicht gesicherter Müllcontainer durch einen Windstoß auf die Gleise rollte. Eine Reinigungskraft versuchte, den Container zu bergen, als ein etwa 600 Meter langer Güterzug näherkam. Dank der schnellen Reaktion des Lokführers, der eine Schnellbremsung einleitete, konnte die Reinigungskraft rechtzeitig aus dem Gleis springen. Der Güterzug überrollte den Container, der vollständig zerstört wurde, es entstand ein Sachschaden von schätzungsweise 5.000 bis 10.000 Euro. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet, wobei ein Verschulden Dritter ausgeschlossen werden konnte.

Die steigende Zahl solcher Unfälle verdeutlicht die Notwendigkeit, die Gefahren im Bahnbereich mehr ins Bewusstsein zu rücken. Laut einer Studie des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC passieren 27% aller Zugunfälle an Bahnübergängen, und bei Unfällen mit Todesfolge sind es sogar 98% der Fälle, die an solchen Übergängen geschehen. Stefan Pöting, Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, weist darauf hin, dass das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, oft unterschätzt wird. Frustration über lange Wartezeiten kann das Risikobewusstsein zusätzlich beeinträchtigen, weshalb Aufklärung entscheidend ist, um die Sicherheit der Fußgänger und Passagiere zu erhöhen.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl unüberlegte Abenteuerlust als auch mangelnde Vorsicht bei alltäglichen Aktivitäten im Bahnbereich schwerwiegende Folgen haben können. Die Behörden appellieren an alle, verantwortungsbewusst zu handeln und die Gefahren ernst zu nehmen.

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Ort München Ostbahnhof, Deutschland
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