Kampf gegen Lehrermangel: Bremen setzt auf neue Unterstützung!

Der Lehrkräftemangel in Deutschland und insbesondere in Bremen stellt eine zunehmend besorgniserregende Bildungskrise dar. Der Bremer Senat misst Bildung im Koalitionsvertrag einen hohen Stellenwert zu, doch die Realitäten an den Bremer Schulen sind alarmierend. Diese Bildungsinfrastruktur wird oft als Teil einer Bildungsmisere wahrgenommen, die sich auch in den schlechten Ergebnissen auf landesweiten Vergleichstests widerspiegelt. So haben Schulabschlüsse in Bremen ein geringes Ansehen bei Arbeitgebern, was den Druck auf das Bildungssystem zusätzlich erhöht.

Im Koalitionsvertrag wurden etwa zehn Seiten zur schulischen Bildung verankert, wobei ein Fokus auf Sprachförderung, Inklusion und Schulentwicklung gelegt wird. Ein zentrales Anliegen ist die Bildungsgerechtigkeit, die sicherstellen soll, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem Elternhaus, ihrer Herkunft oder ihrem Wohnort, gleiche Chancen erhalten. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Fortführung der Doppelbesetzung in Klassen und die massive Einstellung von zusätzlichem Personal.

Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel

Eines der wichtigsten Programme zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels ist das Bundesprogramm „Startchancen“, das darauf abzielt, sozial benachteiligte Schüler zu unterstützen. In den letzten zwei Jahren wurden in Bremen 1.085 Personen eingestellt, darunter 736 Lehrkräfte im Jahr 2024 und 812 Personen im Jahr 2023. Ein vereinfachtes Bewerbungsverfahren hat zu Rekorden bei der Einstellung von Referendaren geführt: Seit August 2023 haben 1.066 Personen ein Referendariat begonnen, und für August 2024 werden 220 bis 240 neue Referendare erwartet.

Zusätzlich wurde das Programm „Back to school?!“ entwickelt, um Quereinsteiger als Lehrkräfte zu gewinnen. Bei dieser Initiative haben 48 Teilnehmende eine Lehrbefähigung erworben, während 32 weitere voraussichtlich im Juni 2025 folgen werden. Bremen war 2024 das einzige Bundesland, das Gelder aus dem Startchancen-Programm abgerufen hat, und es laufen Projekte zur Stärkung von Basiskompetenzen, darunter auch ein Kunstprojekt für 300 Kinder.

In Bremerhaven ist die Situation noch prekärer, da dort 126 Lehrerstellen unbesetzt sind, während in Bremen zu Beginn des Schuljahrs 75 Stellen vakant blieben. Das Bildungsressort hat jedoch keine Prognose zur künftigen Besetzung von Lehrkräften abgegeben. Stellenbesetzungen werden bis in die Sommerferien hinein andauern, wobei viele Bewerbungen erst im Mai, Juni und Juli eingehen. Besonders schwierig ist die Unterrichtsversorgung in Randbezirken wie Bremen-Nord sowie in Schulen mit höheren Sozialstufen. Um dem entgegenzuwirken, wird eine neue Qualifizierungsmaßnahme für Inklusionsfachkräfte in multiprofessionellen Teams entwickelt.

Die bildungspolitische Diskussion, die durch alarmierende Ergebnisse aus Bildungsstudien wie der Pisa-Studie sowie des IQB und IGLU angestoßen wurde, verdeutlicht die Dringlichkeit von Reformen im deutschen Bildungssystem. Diese Studien zeigen, dass 25-30 % der Schüler:innen die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen. Besonders alarmierend sind die miserablen Mathematikergebnisse, die seit Beginn der Untersuchungen nicht so schlecht waren. Ursachen sind unter anderem die Schulschließungen während der Pandemie und bestehende sozioökonomische Unterschiede, die eine Chancengleichheit in der Bildung erschweren, wie auch lehrer-news.de berichtet.

Details
Vorfall Bildungskrise
Ursache Lehrkräftemangel, Schulschließungen während der Pandemie, sozioökonomische Unterschiede
Ort Bremen, Deutschland
Quellen