100 Jahre Universitätsmedizin Münster: Festlichkeiten und Innovationen!
Münster, Deutschland - Am 8. Mai 2025 blickt die Universitätsmedizin Münster auf eine 100-jährige Geschichte zurück. Im Jahr 1925 bezogen die ersten Kliniken der Medizinischen Fakultät ihre neuen Gebäude, und seitdem hat sich viel getan. Nach einem Jahrhundert des medizinischen Fortschritts in Forschung und Lehre wird das Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Universitätsmedizin Münster gehört mit rund 12.000 Mitarbeitenden zu den größten Arbeitgebern der Region und versorgt jährlich mehrere Hunderttausend Patientinnen und Patienten. Aktuell arbeiten etwa 2.200 Forschende an medizinischen Innovationen, während rund 3.000 Studierende ihre Ausbildung an der Fakultät absolvieren.
Der offizielle Festakt zum Jubiläum findet am 16. Mai im Schloss der Universität Münster statt. Ehrengäste werden unter anderem NRW-Forschungsministerin Ina Brandes und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sein. Zudem präsentiert die Universität eine Veranstaltungsreihe von Mai bis September, die rund 20 Veranstaltungen umfasst, um die Bedeutung und Errungenschaften der Universitätsmedizin zu würdigen. Ein Highlight wird die Reihe „Uni-Medizin on the Road“, die am 24. Mai startet und sechs Stopps in der Region einschließt, darunter Warendorf, Coesfeld, Gronau und Borghorst.
Vielfältige Themen und Aktivitäten
Die Themen der Roadshows reichen von psychischer Gesundheit über Resilienz bis hin zu Stressbewältigung und Suchterkrankungen. Fachleute von örtlichen Krankenhäusern werden an den externen Standorten teilnehmen und damit die Verbindung zur regionalen Gesundheitsversorgung stärken. Der Höhepunkt des Jubiläums wird die „Lange Nacht der Universitätsmedizin Münster“ am 12. September sein, die bei ihrer Premiere im Jahr 2018 über 10.000 Besucher anlockte. Bei diesem besonderen Event öffnen über 60 Einrichtungen ihre Türen und erwarten die Gäste mit rund 100 Programmpunkten. Dazu gehören interaktive Stationen, Führungen, Mitmach-Labore sowie ein Kulturprogramm.
Ein besonderes Augenmerk gilt auch der medizinhistorischen Begleitung des Jubiläums, die von Prof. Hans-Georg Hofer organisiert wird. Geplant sind ein Kongress sowie eine Ringvorlesung, die sich mit der Geschichte des Standorts und der Rolle von Frauen in der Universitätsmedizin beschäftigen. Ein Sammelband mit 40 Beiträgen zur Geschichte der Universitätsmedizin Münster wird im Oktober erscheinen. Darüber hinaus sind ein Festmagazin und eine Videoreihe zur Jubiläumsfeier in Planung.
Historische Wurzeln der medizinischen Forschung
Die Wurzeln der Geschichte der medizinischen Ausbildung in Deutschland reichen bis in die 1920er Jahre zurück. Damals empfand das Preußische Kultusministerium unter Carl Heinrich Becker das Fehlen eines Instituts für Wissenschaftsgeschichte als gravierenden Mangel. Becker setzte sich dafür ein, die Medizinerausbildung demokratischer zu gestalten und wollte eine geisteswissenschaftlich orientierte Disziplin etablieren. In Berlin sollten sich die Forschungs- und Lehraktivitäten auf die Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften konzentrieren, um eine stärkere institutionelle Basis für die Wissenschaftsgeschichte zu schaffen.
Die Bemühungen, ein solches Institut zu gründen, führten 1927 zur Einrichtung eines Instituts für Geschichte der Naturwissenschaften im Berliner Stadtschloss. Als fortschrittliche Gelehrte forderten sie auch die Schaffung eines Instituts für Geschichte der Medizin, was letztlich zur Anstellung von Paul Diepgen als Institutsdirektor im Jahr 1930 führte. Trotz der Herausforderungen der damaligen Wirtschaftskrise konnte das Institut mit 22 gut ausgestatteten Räumen aufwarten und wurde eines der größten seiner Art in Deutschland.
Die Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Universitätsmedizin Münster sind somit nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch eine Chance, die gegenwärtigen Herausforderungen im Gesundheitswesen und in der medizinischen Ausbildung zu thematisieren und zu reflektieren. Weitere Informationen über das Jubiläum sind auf der Website der Universitätsmedizin Münster zu finden.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Münster, Deutschland |
Quellen |