Holocaustüberlebende Renate Aris: Berührung der Seele an der TU Dresden

Dresden, Deutschland - Renate Aris, die letzte Dresdner Holocaustüberlebende, wird am 20. Mai 2025 um 18:00 Uhr an der Technischen Universität Dresden (TUD) sprechen. Sie wird ihre Lebensgeschichte teilen und dabei ihre Erinnerungen an die NS-Zeit mit einem eindringlichen Appell für Verantwortung, Zivilcourage und Menschlichkeit verbinden. Interessierte müssen sich für die Veranstaltung anmelden, und es wird eine englische Simultanübersetzung bereitgestellt. Dies ist das zentrale Highlight der Jüdischen Campuswoche, die vom 19. bis 25. Mai 2025 an über 15 Universitätsstandorten bundesweit stattfindet. Ziel dieser Woche ist es, jüdisches Leben sichtbar zu machen und Raum für offenen Austausch zu schaffen, wie tu-dresden.de berichtet.

Der Holocaust stellt einen unvergleichlichen Teil der deutschen Geschichte dar, und das Sprechen darüber kann nicht auf den Gedenktag am 27. Januar beschränkt bleiben, so Aris. Die Überlebende hat in jüngster Zeit auf Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gesprochen und darauf hingewiesen, dass die Erinnerungskultur in Deutschland zwar existent, dennoch oft von schlechten Ansätzen geprägt ist. Während eines Interviews, das in ihrer Wohnung in Chemnitz stattfand, lag die Einladung zur Holocaust-Gedenkstunde des Deutschen Bundestages auf dem Couchtisch. Diese Bilder verdeutlichen die fortlaufenden Herausforderungen, die mit der Vermittlung der Geschichte des Holocaust verbunden sind. freiepresse.de hat hierzu weitere Einblicke gegeben.

Veranstaltungen im Rahmen der Jüdischen Campuswoche

Die Jüdische Campuswoche umfasst neben Aris‘ Gespräch auch weitere Veranstaltungen an der TUD. So findet am 21. Mai 2025 von 16:00 bis 18:00 Uhr ein Workshop mit dem Titel „Antisemitismus und Antifeminismus – historische und ideologische Verschränkungen“ statt, durchgeführt von Keshet e.V. in deutscher Lautsprache. Am 22. Mai 2025 wird es zudem einen Safe Space für jüdische Studierende geben, unterstützt von der Jüdischen Allianz Mitteldeutschland. Der genaue Ort dieser Veranstaltungen wird den Teilnehmern nach der Anmeldung bekannt gegeben. Für Anmeldungen steht Anja Wiede als Kontakt zur Verfügung.

In den letzten Jahren ist in Deutschland eine zunehmende Diskussion über die Erinnerungskultur entstanden, besonders im Kontext der postmigrantischen Gesellschaft. Der Vorschlag, den Begriff „Menschen mit Nazihintergrund“ einzuführen, zeigt das Bedürfnis der Gesellschaft, die NS-Vergangenheit neu zu verhandeln. Historische Debatten über den Holocaust und seinen Einfluss auf Menschen ohne direkten Familienbezug werden regelmäßig thematisiert. Eine inklusive Erinnerungskultur, die alle Menschen anspricht, hat sich als notwendig erwiesen, um den Herausforderungen von Antisemitismus und Geschichtsvergessenheit entgegenzutreten. Diese Aspekte werden in einem umfassenden Überblick zur postmigrantischen Erinnerungskultur beleuchtet.

Die Jüdische Campuswoche bietet daher eine wertvolle Gelegenheit, sich mit der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens auseinanderzusetzen und aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext der Erinnerungskultur zu diskutieren. Durch den Austausch zwischen verschiedenen Gruppen können Verständnis und Empathie gefördert werden, was in der heutigen Zeit mehr denn je erforderlich ist.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Dresden, Deutschland
Quellen