Achtung! Rückruf von Liebeskind-Ohrsteckern wegen Nickelgefahr!
Deutschland - Die Pro/concept Vermarktungs GmbH hat einen Rückruf von Ohrsteckern der Marke Liebeskind Berlin angekündigt. Der Grund für diese Maßnahme sind bedenklich hohe Nickelwerte, die den gesetzlich zulässigen Grenzwert überschreiten. Dies betrifft folgende Modelle: LJ-0480-E-11 in Silber, LJ-0481-E-11 in Gold, LJ-0482-E-11 in Roségold und LJ-1570-E-11 in Bicolor Silber und Gold. Der Rückruf gilt für alle 16 Bundesländer in Deutschland und die betroffenen Ohrstecker wurden über eine Vielzahl von Händlern verkauft, darunter AIDA Cruises, Amazon EU S.a.r.l., Best Secret GmbH, Christ Juweliere und Uhrmacher seit 1863 GmbH, CT Cool Time GmbH, limango GmbH und Zalando SE. Verbraucher werden dringend gebeten, die Ohrstecker nicht mehr zu tragen, insbesondere Personen mit einer bekannten Nickelallergie.
Nickel ist die häufigste Ursache für Kontaktallergien und kann allergische Reaktionen wie Hautreizungen und Ekzeme hervorrufen. Die Freisetzungsrate von Nickel aus Schmuckgegenständen spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Allergien. Wie LGL Bayern erklärt, gibt es seit 2009 eine gesetzliche Beschränkung der Nickelabgabe gemäß der REACH-Verordnung. Diese besagt, dass die maximale Nickelabgabe für Metallgegenstände, die direkt mit der Haut in Kontakt kommen, 0,5 µg/cm² pro Woche beträgt. Für durch die Haut gestochenen Metallstecker liegt dieser Wert bei 0,2 µg/cm² pro Woche.
Rückgabemöglichkeiten und Gesundheitshinweise
Betroffene Verbraucher können die Ohrstecker auch ohne Kassenbon zurückgeben und erhalten den Kaufpreis erstattet. Die Warnung wurde auf dem Portal lebensmittelwarnung.de veröffentlicht und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Informationen verbreitet.
In den letzten Jahren hat die Überwachung von Schmuckstücken, insbesondere solchen, die über das Internet vertrieben werden, zugenommen. Im Jahr 2021 und 2022 untersuchte das LGL Bayern insgesamt 27 Schmuckproben aus dem Internethandel auf ihre Nickellässigkeit. Dabei wurden 20 Proben als unbeanstandet und 7 Proben als beanstandet eingestuft. Einige dieser beanstandeten Proben wiesen Nickelabgaben auf, die weit über dem zulässigen Grenzwert lagen, und wurden als ernstes Gesundheitsrisiko eingestuft. Die Probleme lagen oft in Kennzeichnungsfehlern und der stofflichen Beschaffenheit der Produkte.
Die Wichtigkeit einer genauen Überwachung von Bedarfsgegenständen mit Körperkontakt ist demnach nicht zu unterschätzen. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen, in denen 8,8 % der Schmuckwaren zu beanstanden waren, zeigt sich in den Jahren 2021 und 2022 ein Anstieg der Beanstandungsquote auf 14,8 %. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Verbraucher, sich bewust mit möglichen Risiken auseinanderzusetzen und im Zweifelsfall auf Sicherheit zu achten.
Weitere Informationen zu Nickelallergien und deren Auswirkungen auf die Gesundheit sind in einer Publikation des Umweltbundesamtes zu finden.
Details | |
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Vorfall | Warnung |
Ursache | hohe Nickelwerte |
Ort | Deutschland |
Quellen |