Gänseplage in Rheinland-Pfalz: Eier sollen das Badevergnügen retten!
Ludwigshafen, Deutschland - In Rheinland-Pfalz nehmen die Probleme mit Wildgänsen zu, insbesondere durch die Verunreinigung von Freibadegewässern mit Kot. Die Landesforsten haben festgestellt, dass dies eine Gesundheitsgefährdung für Erholungssuchende darstellt. Die Gebiete entlang der Rheinschiene sind hiervon besonders betroffen, wo außerdem landwirtschaftliche Schäden festgestellt werden. Die obere Jagdbehörde hat daher beschlossen, das Anstechen von Eiern bei Grau-, Kanada- und Nilgänsen zu genehmigen, um die Brutplätze unattraktiver machen zu können.
Um die Gänsepopulation zu regulieren, werden zudem Jagd, Vergrämung und der Einsatz von Zäunen verwendet. In Städten wie Düsseldorf und Köln wird Gelegemanagement aktiv eingesetzt, um die Anzahl der Gänse zu kontrollieren. Während in Köln keine Erhöhung der Gänsezahlen an Weihern festgestellt wurde, bleibt das Thema umstritten. Der Nabu-Experte Rümmler äußert Bedenken, da seiner Meinung nach Gelegemanagement die Ausbreitung der invasiven Nilgans nicht wirksam stoppen kann.
Gelegemanagement im Fokus
Beim Anstechen der Eier wird ein kleiner, kräftiger Metalldorn verwendet, der ein Loch in die Schale des Eis pikst. Durch eine lange, dünne Nadel wird das Innere durchstochen, wodurch der Embryo abgetötet wird. Um hygienische Probleme zu vermeiden, wird das entstandene Loch anschließend mit Sekundenkleber abgedichtet. Dies ist notwendig, damit das zersetzende Ei nicht ausläuft. In der Regel erfolgen zwei Durchgänge, wobei behandelte und unbehandelte Eier gekennzeichnet werden, um die Auswertung zu erleichtern.
Das Problem mit Wildgänsen, einschließlich der invasiven Nilgans, schränkt nicht nur die Freizeitmöglichkeiten an Gewässern ein, sondern stellt auch eine ernsthafte Herausforderung für die landwirtschaftliche Nutzung dar. Im Jahr 2017 stieg das Vorkommen der Nilgans in Deutschland stark, und die von der EU vorgenommene Einstufung als invasive Art verpflichtet Deutschland, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Verbreitung der Nilgans hat sich insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen konzentriert, wo sie in über 60 Prozent der Reviere vorkommt.
Steigende Populationen
Die Nilgans und andere Gänsearten breiten sich in Deutschland rasant aus. Im Jahr 2017 berichteten über ein Drittel der Reviere von Sichtungen der Nilgans, ein Anstieg von 71 Prozent seit 2009. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Reviere mit Brutpaaren der Kanadagans auf 8 Prozent erhöht, und ihre Bestände haben sich seit 2009 fast verdoppelt. Hierbei spielt die Landwirtschaft eine entscheidende Rolle, die diesen Arten als Nahrungsquelle dient.
Insgesamt zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Wildgänse siedeln sich vermehrt in Städten an, wo die Jagd eingeschränkt ist und ein ausreichendes Futterangebot vorhanden ist. Neben den Nilgänsen, die seit 2017 als besonders problematisch gelten, zeigen auch Graugänse und Kanadagänse positive Bestandsentwicklungen in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Herausforderungen durch diese expandierenden Gänsepopulationen wirksam zu begegnen.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Ludwigshafen, Deutschland |
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