Alarm am Bodensee: Niedrigwasser gefährdet Häfen und Fischerei!

Konstanz, Deutschland - Aktuell ist der Wasserstand des Bodensees historisch niedrig. Mit einem Pegelstand von 2,73 Metern in Konstanz am 8. April 2025 liegt der Wasserstand nur wenig über dem Rekordtief von 1972. Laut den Informationen von bnn.de sind die Folgen des Niedrigwassers vielfältig. Obwohl die Trinkwasserversorgung nicht gefährdet ist, da das Wasser aus 70 Metern Tiefe entnommen wird, müssen einige Häfen mit erheblichen Einschränkungen kämpfen. Beispielsweise ist ein Hafen am Untersee vollständig ausgetrocknet, und Boote liegen auf dem Trockenen.

Die Ursachen für diesen niedrigen Pegelstand sind in ausbleibenden Niederschlägen und einer schwachen Schneeschmelze begründet. Laut der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) ist dieser Zustand für diese Jahreszeit außergewöhnlich. Der aktuelle Wasserstand liegt um 35 cm unter dem saisonalen Mittelwert für diesen Kalendertag. Auch die Wettervorhersagen sind wenig vielversprechend, da in den kommenden Tagen kein Regen erwartet wird, was die Situation weiter verschärfen könnte.

Folgenschwere Auswirkungen auf Natur und Freizeit

Das Niedrigwasser hat neben den Hafeneinschränkungen auch Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung und den Tourismus. Viele Ausflugsschiffe können nicht mehr anlegen, was die touristische Attraktivität des Bodensees mindert. Fischer berichten von erschwerten Arbeitsbedingungen, da sie ihre Boote aufgrund der geringen Wassertiefe nicht nutzen können. Besonders betroffen ist der Untersee, wo Fischer nicht mehr ihre gewohnten Gebiete erreichen können. nau.ch warnt, dass ohne ergiebige Regenfälle der Sommer 2025 als Jahr des Rekord-Niedrigwassers in die Geschichte eingehen könnte.

Die augenfälligen Auswirkungen auf die Uferlandschaft sind ebenfalls bemerkenswert. Uferbereiche sind mit Schlick und Algen bedeckt, und Stege ragen teils mehrere Meter über den nun sichtbaren Seegrund hinaus. Die kleinste Bodenseeinsel in Lindau ist mittlerweile zu Fuß erreichbar. Diese Situation ist nicht nur für die Tierwelt besorgniserregend, sondern hat auch langfristige ökologische Auswirkungen. Die steigenden Temperaturen des Wassers, die um mehr als drei Grad seit den 1960er-Jahren zugenommen haben, können die Wasserqualität beeinträchtigen und Sauerstoffmangel in tieferen Wasserschichten verursachen.

Klimawandel als langfristige Herausforderung

Der Klimawandel spielt eine zentrale Rolle in der aktuellen Situation. Studien des Umweltbundesamts zeigen, dass steigende Wintertemperaturen die Vegetationsperiode verlängern und die Aktivitäten aquatischer Organismen steigern. Allerdings wird das Risiko für Parasiten- und Pilzerkrankungen in wärmerem Wasser ebenfalls erhöht. Dies betrifft vor allem die Fischbestände im Bodensee, da wärmeres Wasser die Diversität beeinflusst und vor allem Kaltwasserspezies benachteiligt.

Die derzeitige Niedrigwassersituation verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für nachhaltige Lösungen und Anpassungen an den Klimawandel. Experten warnen, dass der Bodensee nicht austrocknen wird, aber ohne verantwortungsvolle Maßnahmen und außergewöhnliche Niederschläge in naher Zukunft könnten die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen gravierend sein.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache geringe Regenfälle, wenig Schmelzwasser aus den Alpen, ausbleibende Niederschläge, schwache Schneeschmelze, Temperaturen
Ort Konstanz, Deutschland
Quellen