Alarm in Franken: Tigermücke bringt gefährliche Viren nach Gemünden!

Gemünden, Deutschland - Die Ausbreitung der Tigermücke in Franken stellt ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar. Diese ursprünglich aus Südostasien stammende Mückenart wurde im vergangenen Jahr erstmals in Gemünden, im Landkreis Main-Spessart, dokumentiert. Auch in anderen Regionen wie Ansbach, Fürth und Würzburg konnten weitere Exemplare nachgewiesen werden. Die Tigermücke ist jedoch nicht nur ein lästiges Insekt: Sie kann gefährliche Krankheitserreger wie Dengue- und Chikungunya-Viren übertragen. Ein Bericht von inFranken verdeutlicht die Situation und die möglichen Folgen der Mückenverbreitung in Bayern.

Aktuell treten solche Infektionen in Deutschland hauptsächlich bei Reiserückkehrern auf. Doch die Anzeichen deuten darauf hin, dass sich die Situation ändern könnte. Die asiatische Tigermücke ist aggressiv und tagsüber aktiv, was sie von heimischen Mückenarten unterscheidet. Ihre Erkennung wird durch die auffällige schwarz-weiße Zeichnung erleichtert. Ihre Fortpflanzung erfolgt in kleinen Wasseransammlungen, die oft in Gießkannen, Blumenuntersetzern oder Regenrinnen zu finden sind.

Gefahren durch den Klimawandel

Die Diskussion um die Tigermücke erhält weiteren Kontext durch den Klimawandel, der ideale Bedingungen für die Vermehrung dieser und anderer Stechmückenarten schafft. Ein Experte, Johannes Pleiner-Duxneuner von der Ages, warnt, dass eine feuchte Periode, gefolgt von einer Hitzephase, neuen Stechmückenarten wie der Tigermücke den Weg ebnen kann. Laut Kleine Zeitung ist Österreich bereits ein Ziel, in das die Tigermücke eingedrungen ist, während die Gefahr von Dengue-Fällen in Norditalien ebenfalls steigt.

Die Krankheit Dengue führt zu sehr hohen Temperaturen sowie zu schmerzhaften Symptomen, während Chikungunya ebenfalls mit starken Schmerzen verbunden ist, die lange anhalten können. Interessanterweise gab es bisher in Österreich keine lokalen Ansteckungen, sondern nur Fälle, die Reiserückkehrern zugeschrieben werden. Ein Anstieg der Tigermückenpopulation könnte jedoch die Übertragungsrisiken erhöhen.

Empfehlungen zur Bekämpfung

Das Landratsamt Main-Spessart hat bereits Maßnahmen ergriffen, um der Verbreitung der Tigermücke entgegenzuwirken, und ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Verdächtige Mücken sollten zur Bestimmung eingesendet werden, z.B. über den Mückenatlas oder direkt an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Wichtige Tipps zur Bekämpfung umfassen:

  • Vermeidung von stehendem Wasser im Außenbereich.
  • Regelmäßiges Leeren und Reinigen von Wasserbehältnissen.
  • Regentonnen mückensicher abdecken.
  • Unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen.

Darüber hinaus sollten sich Menschen durch die Verwendung von Anti-Mücken-Sprays, das Tragen langer, heller Kleidung und die Nutzung von Ventilatoren schützen. Das Gesundheitsamt beobachtet die Lage genau und steht für Rückfragen zur Verfügung.

Die Problematik der Tigermücke wird nicht nur lokal betrachtet, sondern ist Teil eines größeren Themas im Kontext des Klimawandels und der damit verbundenen Veränderungen in der Verbreitung von krankheitsübertragenden Insekten. Eine Vielzahl von Institutionen und Forschungsgruppen, wie das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und das Umweltbundesamt, beschäftigen sich mit dieser Thematik, um geeignete Anpassungsstrategien zu entwickeln. Weitere Informationen und Maßnahmen sind auf der Webseite des Umweltbundesamtes zu finden.

Details
Vorfall Klimawandel
Ursache Gesundheitsrisiko
Ort Gemünden, Deutschland
Quellen