Neues Telemedizin-Projekt in Traunstein: Gesundheit für Senioren sofort!

Traunstein, Deutschland - Ein neues telemedizinisches Pilotprojekt im Landkreis Traunstein hat am 2. Mai 2025 seine Arbeit aufgenommen. Technische Universität München berichtet, dass das Projekt die medizinische Versorgung für Pflegeheimbewohner effizienter gestalten und unnötige Krankenhauseinweisungen vermeiden soll. Die wissenschaftliche Leitung der Initiative liegt bei der Technischen Universität München (TUM), und die Einführung zielt darauf ab, die Herausforderungen zu meistern, denen Pflegekräfte gegenüberstehen, wenn plötzliche Gesundheitsveränderungen auftreten.

Die ärztliche Verfügbarkeit vor Ort reicht nicht immer aus, was häufig zu Notrufen führt. Durch den Einsatz eines speziellen Telemedizin-Kits können Pflegekräfte Vitalwerte wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung, EKG und Herzfrequenz messen. Diese Daten werden in Echtzeit an einen ärztlich unterstützten Partner übermittelt, der dann per Video Rücksprache halten kann. So können Ärzte Entscheidungen treffen, die eine sofortige Behandlung vor Ort oder die Anpassung von Medikamenten ermöglichen, ohne dass eine Klinikeinweisung notwendig ist.

Wachsende Herausforderungen in der Altenpflege

Die Anzahl geriatrischer Patienten steigt kontinuierlich, insbesondere im höheren Lebensalter. Eine Studie hebt hervor, dass ein hoher Anteil an chronischen Erkrankungen und eingeschränkter Mobilität den Betreuungsaufwand erheblich erhöht. Dabei sind moderne IT-Technologien im Gesundheitswesen von wachsender Bedeutung. In Ländern wie Norwegen, Schweden, Kanada, Australien und den USA sind telemedizinische Dienstleistungen bereits Teil der Regelversorgung, während in Deutschland und Österreich nur wenige Projekte existieren.

Die Herausforderungen im Gesundheitssystem sind gravierend. Der Mangel an Ärzten und Pflegekräften führt zu einer Vergrößerung der Versorgungslücken in der Kranken- und Altenpflege. Telemedizin könnte dazu beitragen, diese Lücken zu schließen, hat jedoch auch ihre Beschränkungen. Die COVID-19-Pandemie hat Innovationen in rechtlichen und erstattungsfähigen Aspekten der Telemedizin beschleunigt und dieFortschritte in diesen Bereichen verdeutlicht.

Chancen der Telemedizin für chronische Erkrankungen

Ein weiterer Aspekt sind die Disease Management-Programme (DMP), die strukturierte Behandlungsabläufe für chronische Erkrankungen definieren und zunehmend an Bedeutung gewinnen. Gesundheitswirtschaft Österreich berichtet, dass integrierte Versorgungssysteme in einer Gesellschaft mit steigendem Bedarf an Betreuungsleistungen immer wichtiger werden. Hierbei spielen telemedizinische Systeme eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Gesundheitsdaten von Patienten zu Gesundheitsdienstleistern. Ein Beispiel für solche Programme ist „HerzMobil“, das die Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz durch den Einsatz von telemedizinischen Technologien verbessert.

Die Nutzung eines umfassenden Datenpools zur Patientenpriorisierung und die Entwicklung modulspezifischer Medikamente werden als Maßnahmen erachtet, um die Effizienz der Versorgung weiter zu erhöhen. Die Herausforderungen für die Implementierung von Telemedizin sind jedoch vielfältig und betreffen unter anderem die Erstattungsfähigkeit, technische Standards sowie die rechtlichen Aspekte, die insbesondere den Datenschutz betreffen.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Telemedizin nicht als vollwertiger Ersatz für den traditionellen Arztbesuch fungieren kann, jedoch wichtige lokale Engpässe in der Gesundheitsversorgung überbrücken könnte. Für den nachhaltigen Erfolg solcher Programme ist die Entwicklung altersgerechter und intuitiver Kommunikationsinfrastrukturen essenziell.

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Ort Traunstein, Deutschland
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