Aldi Süd revolutioniert Kühlregal: Neues Farbsystem für Tierwohl!
Deutschland - Ab Juli 2025 wird Aldi Süd sein Kühlregal für Frischfleisch grundlegend umgestalten. Im Rahmen dieser neuen Initiative wird ein einheitliches Farbsystem eingeführt, das es den Kunden ermöglicht, die Haltungsformen von Tieren auf den ersten Blick zu erkennen. Laut Ruhr24 wird der Bereich für konventionell gehaltenes Fleisch, das aus der Haltungsform 1 und 2 stammt, blau gekennzeichnet, während der grüne Bereich für Produkte aus nachhaltigeren Haltungsformen (3 bis 5) sowie Hackfleisch vorgesehen ist. Angebote der aktuellen Frischfleischkühlung erhalten eine rote Kennzeichnung.
Aldi Süd untermauert mit dieser Umstellung sein Engagement für mehr Tierwohl und reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach tierfreundlichen Produkten. Auch die Vernichtung von Fleisch aus der niedrigsten Haltungsform 1 in seinem Sortiment zeigt die klare Richtung des Unternehmens in der Tierwohl-Debatte. Bis 2030 strebt Aldi an, ausschließlich Produkte aus Haltungsformen 3 und höher anzubieten. Bereits bei Trinkmilch sowie Puten- und Rindfleisch konnte Aldi dieses Ziel erreichen, wie das Unternehmen in seiner Erklärung bekanntgab.
Umfassende Anpassungen im Sortiment
Zusätzlich zur Neugestaltung des Frischfleischbereichs sind auch Anpassungen bei Trinkmilch, Wurst und Käse geplant, die zukünftig ebenfalls entsprechend höherer Haltungsformen gekennzeichnet werden. Dies geschieht im Rahmen eines neuen Filialkonzepts, das bis zur Mitte des kommenden Jahres in allen Aldi Süd-Filialen umgesetzt werden soll.
Umsatzanalysen des Unternehmens zeigen, dass immer mehr Kunden sich für Produkte aus besseren Haltungsformen interessieren. Dabei beziehen sich die Zahlen insbesondere auf Eigenmarken in Kategorien wie gekühlte Fleischwaren, Wurstwaren und Schinken. Das Tierschutzranking 2024 der Albert Schweitzer Stiftung spiegelt den Einsatz von Aldi Süd wider: Sowohl Aldi Süd als auch Aldi Nord belegen mit 36 Prozent die ersten Positionen.
Hintergrund und Herausforderungen der Haltungsform
In Deutschland wird vor allem seit der Einführung des einheitlichen Siegels „Haltungsform“ im Jahr 2019 zunehmend für bessere Bedingungen gesorgt. Dieses Siegel formt die Basis, garantiert jedoch kein umfassendes Tierwohl, sondern legt lediglich Mindeststandards fest. Wie auch Westerwälderei Biohöfe berichtet, hat die Teilnahme am Haltungsform-Label einen freiwilligen Charakter, was für Unsicherheit auf dem Markt sorgt.
Die Haltungsformen selbst sind in vier Stufen unterteilt, wobei die niedrigsten Formen oft unzureichende Bedingungen vermitteln. Verbraucherschützer kritisieren die derzeitigen Standards, da wichtige Aspekte wie das Stressmanagement und die Gesundheit der Tiere oft nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine intensive Weidehaltung, die von vielen Landwirten über die Vorgaben hinausgeboten wird, wird als nötig erachtet, um tierfreundlichere und qualitativ hochwertigere Produkte zu liefern.
Insgesamt zeigt die Umstellung von Aldi Süd, dass Unternehmen zunehmend bereit sind, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und größere Verantwortung für das Tierwohl zu übernehmen. Verbraucher haben nun die Möglichkeit, bewusster zu entscheiden und Produkte zu wählen, die tatsächlich höheren Tierschutzstandards entsprechen.
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