Amazon unter Beschuss: Trumps Zollpolitik sorgt für Turbulenzen!

Washington, USA - Das Weiße Haus hat scharfe Kritik an Amazon geübt. Sprecherin Karoline Leavitt bezeichnete die Pläne des Unternehmens als „feindlichen und politischen Akt“. Amazon plant, Preise mit Hinweisen auf die Zollkosten von US-Präsident Donald Trump zu versehen, was zu einer heftigen Reaktion der Regierung führte. Leavitt teilte mit, dass sie zuvor mit Präsident Trump über dieses Thema gesprochen habe. Die Kritik des Weißen Hauses bezieht sich auf einen Bericht von Punchbowl News, in dem die zukünftigen Preisstrategien des Unternehmens thematisiert werden.

Amazon widerspricht dieser Bericht und der darauf basierenden Kritik des Weißen Hauses entschieden. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, die Überlegungen betroffenen lediglich einen kleinen Bereich, insbesondere die Plattform Amazon Haul. Diese soll mit dem chinesischen Billigmarktplatz Temu konkurrieren. Der Amazon-Sprecher fügte hinzu, dass die Pläne niemals für den gesamten Versandhandel von Amazon gedacht waren und auch nicht genehmigt wurden, sodass sie nicht umgesetzt werden.

Politische Verflechtungen und Einflussnahmen

Auf die Frage nach Jeff Bezos‘ Unterstützung für Trump wollte Leavitt sich nicht konkret äußern, betonte jedoch erneut die Kritik an Amazon. Es ist bekannt, dass Bezos in der jüngeren Vergangenheit versucht hat, Einfluss auf Trump auszuüben, insbesondere durch die Washington Post. Bevor die US-Wahlen stattfanden, stoppte Bezos eine Wahlempfehlung für Kamala Harris, was interne Kritiken zur Folge hatte.

US-Zollpolitik und Wirtschaft im Fokus

In einem Interview äußerte der renommierte Wirtschaftshistoriker Adam Tooze von der Columbia University in New York zur aktuellen US-Zollpolitik unter Donald Trump. Tooze beschreibt die derzeitige wirtschaftliche Lage als einen „Schock“ für die Wissenschaftswelt und betont, dass die amerikanische Politik stark beschädigt sei. Insbesondere die hohen Zölle auf chinesische Waren erschweren den Handel zwischen den USA und China, was letztlich dazu führen kann, dass die US-Wirtschaft hohe Kosten tragen muss, ähnlich einer Steuererhöhung.

Tooze warnt zudem vor den Konsequenzen der Zollpolitik: Die Abwertung des Dollars und der Anstieg der Zinsen für US-Staatsanleihen könnten als Misstrauensvotum der Märkte gegenüber Trump interpretiert werden. Diese Entwicklungen stören die Koppelung von Zinsraten und Währungskursen, was die Berechenbarkeit des Finanzsystems beeinträchtigt. Er sieht eine massive Unsicherheit für den Dollar und die als „Safe Assets“ geltenden US-Staatsanleihen, was negative Auswirkungen auf die Finanzmärkte nach sich ziehen könnte.

Zusammenfassend stellt Tooze in seinem Interview fest, dass es keine vergleichbare Situation in der Geschichte gegeben hat, in der eine Regierung ihrer eigenen Wirtschaft derart schadet. Sowohl politische als auch wirtschaftliche Unsicherheiten prägen derzeit das Bild der US-amerikanischen Situation, wobei auch mögliche Gegenmaßnahmen Chinas in diesem Kontext nicht zu vernachlässigen sind.

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Vorfall Skandal
Ort Washington, USA
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