Mercedes-Benz: Gewinne brechen ein – USA-Zölle gefährden Zukunft!
Baden-Württemberg, Deutschland - Mercedes-Benz hat zu Jahresbeginn erneut einen drastischen Gewinneinbruch verzeichnet. Im ersten Quartal sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro, während der Umsatz um über 7 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro fiel, wie ZVW berichtet. Weltweit war der Absatz rückläufig, was sich stark negativ auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auswirkte. Dieses verringerte sich um fast 41 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro. Zudem sank die bereinigte operative Gewinnmarge in der Pkw-Sparte um 1,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent, wobei der Rückgang weniger stark ausfiel als von Analysten zuvor erwartet.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Ein wesentlicher Faktor ist das schwache Geschäft in China, das im vergangenen Jahr dazu führte, dass der Gewinn um über 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro sank. Wohlhabende Kunden in China erwerben weniger teure Autos der Marke, was die Profitabilität zusätzlich beeinträchtigt, wie Bild berichtet. Des Weiteren musste das Unternehmen bereits im September seine Gewinnerwartungen drastisch senken.
Einfuhrzölle als Belastung
Zusätzlich erwarten die Verantwortlichen von Mercedes-Benz deutliche Belastungen durch die Einführung von US-Importzöllen auf Autos. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April Zölle von 25 Prozent auf Importe aus der EU eingeführt, was die Margen der deutschen Automobilhersteller unter Druck setzen könnte. Ein Einfuhrzoll von 10 Prozent könnte die operative Marge des Pkw-Geschäfts um einen Prozentpunkt schmälern, wie ZVW ergänzt. Die Auswirkungen auf die Nachfrage sind derzeit schwer abzuschätzen, doch falls die aktuelle Handelspolitik beibehalten wird, sind negative Effekte auf EBIT, freien Mittelzufluss und operative Margen zu erwarten.
Die Herausforderungen, die durch die steigenden Zölle entstehen, erfordern von der gesamten deutschen Automobilindustrie eine Anpassung der globalen Produktionsstrategien. Eine mögliche Reaktion könnte die Verlagerung der Produktion in die USA sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings erfordert dies erhebliche Investitionen und könnte zu einem Stellenabbau in Deutschland führen, insbesondere in der Fahrzeugproduktion, wenn die Zölle nicht nur angekündigt, sondern umgesetzt werden, wie Deloitte feststellt.
Bilanz und Ausblick
Im Hinblick auf die finanziellen Ergebnisse des Unternehmens für das vergangene Jahr ist bemerkenswert, dass der Umsatz um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro fiel und der operative Gewinn im Pkw-Geschäft auf 8,1 Prozent des Umsatzes sank, verglichen mit 12,6 Prozent im Vorjahr. Darüber hinaus wurde die Dividende um einen Euro auf 4,30 Euro je Aktie gekürzt. Trotz dieser widrigen Umstände plant Mercedes-Benz einen Aktienrückkauf von bis zu fünf Milliarden Euro, abhängig von der Genehmigung der Hauptversammlung. In Bezug auf die weltweiten Herausforderungen bleibt die Frage, wie Mercedes-Benz auf die Veränderungen im Markt letztendlich reagieren wird.
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Baden-Württemberg, Deutschland |
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