Annelie-Wellensiek-Förderpreis: Erfolgschancen für Nachwuchswissenschaftlerinnen!
Heidelberg, Deutschland - Die Pädagogische Hochschule Heidelberg und der Zonta Club Heidelberg haben die Ausschreibung für den Annelie-Wellensiek-Förderpreis 2025 bekannt gegeben. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und richtet sich an Studentinnen und Doktorandinnen der Hochschule. Der Bewerbungszeitraum läuft vom 16. April bis 23. Juni 2025. Themenbereiche der eingereichten Arbeiten sind Demokratie- und Medienbildung sowie Naturwissenschaften und deren Didaktiken, wie ph-heidelberg.de berichtet.
Einer der bisherigen Preisträgerinnen, Sara Feser, wurde 2021 für ihre Masterarbeit über die Teilhabe von Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung am Arbeitsleben ausgezeichnet. In ihrer Arbeit führte sie Interviews mit Arbeitnehmer:innen, Arbeitgeber:innen und Akteur:innen aus Beratungsstellen in ganz Deutschland. Sie stellte fest, dass diese Gruppe in der Arbeitswelt oft übersehen wird, mit geschätzten 8.000 bis 10.000 betroffenen Personen in Deutschland. Feser beschrieb „Barrieren im Kopf“ als häufiges Motiv in den Interviews und empfahl maßgeschneiderte Unterstützung, um die Teilhabe zu verbessern, wie beispielsweise durch Peer-Austausch und spezielle Beratungsstellen.
Inklusion und Arbeitsmarkt
Die Bedeutung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben wird in der Gesellschaft immer mehr anerkannt. Erwerbsarbeit stellt die primäre Quelle für finanzielle Mittel dar und hat zudem immaterielle Vorteile wie soziale Kontakte und ein gestärktes Selbstbewusstsein. Eine höhere Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Behinderung würde auch positive Auswirkungen auf den Staatshaushalt haben, da die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 die gleichberechtigte Teilhabe fordert. Laut bpb.de gab es 2017 in Deutschland rund 3,1 Millionen Menschen mit Schwerbehinderungen im erwerbsfähigen Alter, wobei die Erwerbsquote im Vergleich zu 2005 gestiegen ist.
Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die Erwerbsquote von Menschen mit Schwerbehinderungen niedrig: 49%, während die Gesamtbevölkerung eine Quote von 7% aufweist. Ein Drittel der Menschen mit Schwerbehinderungen sind in Inklusionsbetrieben oder Werkstätten tätig. Die Arbeitsmarktsituation wird durch Herausforderungen wie die Stigmatisierung, pädagogische Defizite und psychische Belastungen erschwert. Arbeitgebern machen Sorgen über Leistungsfähigkeit und Kündigungsschutz häufig zu schaffen.
Forschung und Unterstützung
Aktuelle Forschungsergebnisse, wie sie in verschiedene Veröffentlichungen des IAB iab.de dargestellt werden, zeigen, dass der Fachkräftemangel in vielen Unternehmen, insbesondere in kleinen und mittleren, durch die bessere Integration von Menschen mit Behinderungen verringert werden könnte. Studien zeigen, dass Maßnahmen wie Eingliederungszuschüsse und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zwar existieren, aber oft nicht umfassend genutzt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausschreibung des Wellensiek-Förderpreises nicht nur eine wertvolle Anerkennung für wissenschaftliche Leistungen darstellt, sondern auch auf die gesellschaftlichen Herausforderungen hinweist, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben betreffen. Der Fortschritt in diesem Bereich erfordert eine kontinuierliche Bemühung, um Barrieren abzubauen und die Chancengleichheit zu fördern.
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Ort | Heidelberg, Deutschland |
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