Anonyme Hilfe für Vergewaltigungsopfer: Neue Klinik in Lauchhammer!

Brandenburg bietet anonyme Hilfe für Vergewaltigungsopfer in Lauchhammer. Neue Spurensicherungsangebote vorgestellt.
Brandenburg bietet anonyme Hilfe für Vergewaltigungsopfer in Lauchhammer. Neue Spurensicherungsangebote vorgestellt. (Symbolbild/NAG)

Lauchhammer, Deutschland - Die Sana-Kliniken Niederlausitz in Lauchhammer bieten seit kurzem eine anonymisierte Hilfe für Vergewaltigungsopfer an. Dieses innovative Angebot ist Teil des Programms „SOS nach Vergewaltigung“, das eine gerichtsfeste Spurensicherung ermöglicht. Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller hebt hervor, dass viele Frauen aus Scham oder Angst auf medizinische Versorgung verzichten, wodurch die neue Möglichkeit besonders wichtig wird. Laut rbb24 werden gesicherte Spuren bis zu zehn Jahre lang aufbewahrt, was den Opfern die Möglichkeit gibt, sich später für eine Anzeige zu entscheiden.

Im Jahr 2024 stieg die Zahl der registrierten Fälle von häuslicher Gewalt in Brandenburg auf rund 6.800, was einen Anstieg von 7,4 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zwei Drittel dieser Fälle betrafen Körperverletzungen. Die Zahl der erfassten Vergewaltigungen ist allerdings leicht gesunken und lag 2024 bei 189 Fällen, nachdem 2023 noch 211 Vergewaltigungen registriert wurden. Lauchhammer ist der 13. Standort in Brandenburg, an dem das Programm „SOS nach Vergewaltigung“ angeboten wird. Zu den weiteren Standorten gehören unter anderem Perleberg, Neuruppin und Eberswalde.

Anonyme Spurensicherung für Betroffene

Ein wichtiges Merkmal des Ansatzes in Lauchhammer ist die anonymisierte Spurensicherung, die speziell ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten angeboten wird. Auch in anderen Teilen Deutschlands wird an diesem Thema gearbeitet, wie beispielsweise im St. Elisabeth-Krankenhaus, das eine vertrauliche Spurensicherung für Frauen und Männer, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, ermöglicht. Hier stehen Fachkräfte aus der Urologie bereit, um spezifische medizinische Untersuchungen durchzuführen und wichtige Beweise wie DNA-Proben zu entnehmen. Dies belegen die Informationen von MDR.

Die Hemmschwelle, eine Anzeige zu erstatten, bleibt bei vielen Betroffenen aufgrund von Schock und Scham hoch. Oftmals kommen Täter aus dem nahen Umfeld, was zusätzlich zu den vorhandenen Ängsten beiträgt. Daher ist es wichtig, sexualisierte und häusliche Gewalt nicht nur als juristisches, sondern auch als medizinisches Problem zu erkennen. Die Entwicklung eines Bewusstseins für eine schnelle und nachhaltige Behandlung körperlicher sowie psychischer Verletzungen hat in den letzten Jahren zugenommen. In Regionen wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden Traumaambulanzen eingerichtet, um Soforthilfe für Opfer traumatischer Erlebnisse anzubieten, wie es in den Berichten von den Frauenrechten hervorgeht.

Fachliche Unterstützung für Betroffene

Um den Opfern von sexualisierter Gewalt bestmögliche Unterstützung zu bieten, stehen in Brandenburg fünf spezialisierte Beratungsstellen zur Verfügung. Diese nehmen sich der Fälle an und bieten den Betroffenen in unterschiedlichen Lebenslagen Hilfe. Die Tatsache, dass in vielen Kliniken und Beratungsstellen bundesweit ein wachsendes Verständnis für die Probleme von Opfern sexualisierter Gewalt vorhanden ist, zeigt, wie wichtig es ist, diese Themen öffentlich zu diskutieren und die medizinische sowie psychologische Versorgung zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neuerungen in Lauchhammer und anderen Kliniken ein bedeutender Fortschritt in der Unterstützung von Vergewaltigungsopfern sind. Die Möglichkeit zur anonymen Spurensicherung und die Bereitstellung geschulter Fachkräfte tragen dazu bei, den Betroffenen die dringend benötigte Hilfe zu leisten.

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Ort Lauchhammer, Deutschland
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