Expedition in die Ägäis: Gefahr durch Kolumbo-Vulkan steigt!
Santorini, Griechenland - Am 4. März 2025 steht die maritime Forschung im Fokus, während das Forschungsschiff Maria S. Merian am 5. März von Málaga, Spanien, zu einer sechs Wochen dauernden Expedition in die griechische Ägäis ablegt. Die Expedition wird vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg geleitet, mit Unterstützung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Ziel der Forschung ist die Erfassung von seismischen und geologischen Daten, um das Verständnis tektonischer Prozesse und potenzieller Naturgefahren zu vertiefen.
Die Route führt von Methana über den Ägäischen Vulkangürtel bis zur Insel Nisyros und rund um Kreta. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem submarinen Vulkan Kolumbo, der sich etwa sieben Kilometer nordöstlich von Santorini befindet. In den letzten Wochen wurde eine erhöhte seismische Aktivität in der Umgebung des Vulkans registriert. Dies ruft Besorgnis bei Wissenschaftlern hervor, die die potenziellen Risiken einer Eruption und ihre Auswirkungen auf die Region untersuchen.
Forschungsschwerpunkte und geologische Relevanz
Die Expedition wird akustische Messungen sowie die Entnahme von Sedimentproben bis in Tiefen von 2000 Metern vornehmen. Ein zentraler Fokus liegt auf der Untersuchung des Ägäischen Vulkanbogens, insbesondere des Christiana-Santorini-Kolumbo-Vulkanfeldes (CSKVF). Hierbei werden bestehende Daten von früheren Forschungen genutzt, um Wissenslücken zu schließen und belastbare Gefahrenszenarien zu entwickeln. Zu den beteiligten Institutionen zählen die Universitäten Hamburg und Kiel, das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie die Universität Athen.
Der Kolumbo-Vulkan selbst ist ein Calderavulkan mit einer Unterwasser-Caldera und einer tiefen asymmetrischen Struktur. Historische Daten belegen, dass Kolumbo 1649 über Wasser tauchte und ein bedeutender Ausbruch folgte, der als die stärkste Eruption im östlichen Mittelmeer der letzten 1000 Jahre gilt. Diese Eruption ging mit schweren Erdbeben einher und führte zu weitreichenden Zerstörungen auf Santorini.
Aktuelle geophysikalische Entwicklungen
Die jüngsten Erdbebenaktivitäten, insbesondere ein starkes Beben im Jahr 2011 und eine Serie von Beben im Jahr 2012, deuten darauf hin, dass sich die geophysikalischen Bedingungen rund um Santorini verändern. Geophysikerin Emily Hoeft von der University of Oregon warnt vor einer möglichen Erhöhung der seismischen und vulkanischen Aktivität, die gesundheitsschädliche Aschewolken zur Folge haben könnte. Ihre Analysen zeigen, dass sich der Santorini-Vulkan erneut auflädt, was anhaltende Überwachung und Vorsicht erfordert.
Detaillierte Auswertungen der Situation rund um Kolumbo verdeutlichen, dass sich möglicherweise neues Magma anstaut. Experten fürchten, dass dies nicht nur Auswirkungen auf Santorini, sondern auch auf die türkischen Küstengebiete haben könnte. Die Notwendigkeit, die Entwicklungen im Auge zu behalten, um rechtzeitig angemessene Maßnahmen ergreifen zu können, wird von Behörden und Wissenschaftlern betont.
Die Expedition des Forschungsschiffes Maria S. Merian ist Teil des Verbundprojekts MULTI-MAREX der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM) und stellt einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der seismischen Risiken in dieser geologisch aktiven Region dar.
Für weitere Informationen zu den Details der Expedition klicken Sie auf die Links der Quellen: Universität Kiel, Vulkane.net, Hurriyet.
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ort | Santorini, Griechenland |
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