Baden-Baden in der Krise: Schwimmbäder vor dem Aus?
Baden-Baden, Deutschland - Die Stadt Baden-Baden steht vor einem finanziellen Desaster und muss einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen. Über 30 Millionen Euro fehlen zur Deckung der laufenden Kosten im aktuellen Jahr. In diesem Kontext wird auch über mögliche Schließungen von Schwimmbädern diskutiert. Besonders das Hardbergbad, das als besucherstärkstes Freibad der Stadt gilt, steht auf der Kippe. Diese Situation wirft neben finanziellen Fragen auch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Schwimmfähigkeit junger Menschen auf, insbesondere vor dem Hintergrund einer bundesweiten Warnung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Die DLRG hat kürzlich darauf hingewiesen, dass in den nächsten drei Jahren bis zu 800 öffentliche Schwimmbäder in Deutschland geschlossen werden könnten. Laut der DLRG-Präsidentin Ute Vogt handelt es sich hierbei um eine alarmierende Entwicklung, die gravierende Folgen für den Schwimmunterricht haben könnte. Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik, das 307 Städte, Gemeinden und Landkreise befragte, zeigt, dass 62 Prozent der Hallenbäder in einem „gravierenden” oder „nennenswerten” Investitionsrückstand sind. Dies betrifft nicht nur die Infrastruktur der Schwimmbäder, sondern auch die Ausbildungsbedingungen für Rettungsschwimmer.
Steigende Nichtschwimmerzahlen
Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis dieser Untersuchung ist der Anstieg der Anzahl von Kindern, die nicht schwimmen können. Schätzungen zufolge kann jedes fünfte Kind nicht schwimmen, und der Anteil der Nichtschwimmer unter Sechs- bis Zehnjährigen hat sich seit 2017 auf 20 Prozent verdoppelt. Dies könnte langfristige Folgen für die Sicherheit von Kindern im Wasser haben und verstärkt die Forderung der DLRG nach einer umfassenden Bäderbedarfsplanung.
Um die Situation zu verbessern, fordert die DLRG, dass jede Schulklasse innerhalb von 15 Minuten ein Schwimmbad erreichen kann. Schwimmunterricht sollte idealerweise während der Grundschulzeit angeboten werden. Der erhebliche Investitionsrückstand für Schwimmbäder wird auf rund zwölf Milliarden Euro geschätzt, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung unterstreicht.
Zukünftige Herausforderungen
Zusätzlich zur Schließung von Bädern sieht die DLRG auch einen Bedarf an energieeffizienten Lösungen, um die Abhängigkeit von Gasversorgung zu verringern. Die Diskussion um ein bundesweites Investitionspaket wird von der DLRG vorangetrieben, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Bäder zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, da Schwimmbäder nicht nur Freizeiteinrichtungen, sondern auch entscheidend für die Schwimmausbildung und Rettungsschwimmer-Trainings sind.
In Baden-Baden wird die finanzielle Lage der Stadtwerke und die drohende Schließung von Bädern sicherlich weiterführende Diskussionen anstoßen, sowohl in der Politik als auch in der Bürgerschaft. Die schlichte Frage bleibt: Wie kann die Sicherheit künftiger Generationen im Wasser gewährleistet werden, während gleichzeitig die finanziellen Herausforderungen gemeistert werden müssen?
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Vorfall | Finanzmarkt |
Ort | Baden-Baden, Deutschland |
Schaden in € | 30000000 |
Quellen |