Wasserentnahme verboten: Trockenheit bringt neue Einschränkungen!

Im Bodenseekreis ist ab sofort die Wasserentnahme aus Gewässern aufgrund extremer Trockenheit bis Mitte Juli verboten.

Im Bodenseekreis ist ab sofort die Wasserentnahme aus Gewässern aufgrund extremer Trockenheit bis Mitte Juli verboten.
Im Bodenseekreis ist ab sofort die Wasserentnahme aus Gewässern aufgrund extremer Trockenheit bis Mitte Juli verboten.

Wasserentnahme verboten: Trockenheit bringt neue Einschränkungen!

In mehreren Landkreisen Deutschlands wurde ein ernstzunehmendes Verbot der Wasserentnahme aus Gewässern erlassen, das bis Mitte Juli gültig sein wird. Die betroffenen Regionen umfassen Biberach, Ravensburg, den Alb-Donau-Kreis sowie den Bodenseekreis. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die anhaltende Trockenheit und die kritischen Wasserstände in zahlreichen Gewässern. Wie der stern berichtet, betrifft das Verbot sowohl größere Gewässer als auch kleinere Bäche.

Die Gründe für diese drastische Entscheidung sind vielfältig. Geringe Zuflüsse führen zu extremen Erwärmungen in Weihern und Seen, was nicht nur die Wasserqualität gefährdet, sondern auch die Lebensräume von Fischen, Kleinlebewesen und Wasserpflanzen bedroht. Bei Verstößen gegen das Verbot drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro. Das Wasserrecht wird somit eingeschränkt, und die Nutzung von Wasser aus Bächen oder Seen für private Zwecke ist untersagt, mit Ausnahme von Viehtränken und dem Schöpfen mit Handgefäßen.

Die Hintergründe der Trockenheit

Die aktuelle Situation ist das Resultat einer anhaltenden Dürreperiode, die in Deutschland von Februar bis April 2025 die trockenste Zeit seit 1931 hervorgebracht hat. Der März 2025 war der sechsttrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 und zeigte nur einen Niederschlag von 21% der Norm. Im Mai brachten die Regenfälle nicht mehr als 68% der üblichen Menge. Diese extremen Bedingungen sind nicht nur regional spürbar, sondern bienen auch auf bundesweiter Ebene, wie das Umweltbundesamt erläutert.

Die Böden sind vielerorts von Trockenstress betroffen. Der Dürremonitor zeigt, dass die Oberflächenschichten bis 25 cm Tiefe in den betroffenen Regionen extreme bis außergewöhnliche Dürre aufweisen. Vor allem Gebiete mit leichtem, sandigem Boden in Ostdeutschland sind hiervon stark betroffen. Die langanhaltende Trockenheit hat zudem negative Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung und kann die Trinkwasserversorgung gefährden.

Ökologische und soziale Auswirkungen

Das Wasserdefizit hat nicht nur ökologische Konsequenzen, sondern betrifft auch die wirtschaftlichen Strukturen. In den vergangenen 20 Jahren verlor Deutschland Wasser im Umfang des Bodensees, und pro Jahr gehen etwa 2,5 Kubikkilometer Süßwasser verloren. Laut Daten des ZDF wurden bei fast der Hälfte der 6.700 Grundwassermessstellen die tiefsten Wasserstände seit 1990 registriert. Über 70% des Trinkwassers in Deutschland stammen aus Grundwasser, was die Brisanz der Situation noch unterstreicht.

Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Wasser sparsam zu nutzen und beim Gießen der Gärten auf effiziente Methoden zu setzen, um den Wasservorrat zu schonen. Insbesondere Stadt- und Straßenbäume benötigen in dieser Zeit besondere Pflege, um gegen die Auswirkungen der Trockenheit gewappnet zu sein. Die Nationalen Wasserstrategien zielen darauf ab, die Wasserversorgung in Deutschland bis 2030 zu sichern und auf die geschärften Anforderungen der Zukunft zu reagieren.

Für die betroffenen Landkreise bleibt abzuwarten, wie sich die Wetterlage entwickelt. Die Prognosen für flächendeckende, langanhaltende Niederschläge sind wenig vielversprechend, was die Möglichkeit einer Verlängerung des Verbots im Raum stehen lässt. Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtiger denn je, die Wasservorräte sinnvoll zu bewirtschaften und verantwortungsvoll mit unserem wertvollsten Gut umzugehen.