Schock-Blackout in Spanien: Ravensburgerinnen erleben das Chaos live!
Madrid, Spanien - Am Montag, den 29. April 2025, erlebten große Teile Spaniens und Portugals einen massiven Stromausfall, der für etwa neun Stunden andauerte. Dieser Blackout führte in vielen Städten zu schwerem Chaos: Ampeln funktionierten nicht, der Zugverkehr kam zum Stillstand und auch das Internet war ausgefallen. Nadja Braig, eine 25-jährige Studentin aus Ravensburg, sowie ihre Freundin Franziska Stölzle aus Bodnegg waren in Madrid anwesend, als der Vorfall auftrat. Sie wollten das berühmte Museum El Prado besuchen, wurden jedoch am Busbahnhof mit der Mitteilung konfrontiert, dass das Museum aufgrund des Stromausfalls geschlossen blieb.
Die Sicherheitskräfte informierten die wartenden Besucher, dass keine weiteren Personen eingelassen werden könnten. Währenddessen war die Polizei stark präsent, konnte jedoch keine weiteren Informationen über die Ursache des Blackouts bereitstellen. Die Situation auf den Straßen war chaotisch, da Autofahrer ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln fuhren und Ampeln ausgefallen waren. Nur einige Geschäfte blieben geöffnet, darunter Supermärkte, in denen Kunden mit Taschenlampen von Handys einkaufen mussten. Doch selbst hier war der Zugang eingeschränkt: Nur für kurze Zeit durften die Menschen hinein, viele begannen panisch, Lebensmittel zu hamstern.
Chaos in Madrid
Die beiden Frauen versuchten, die Stadt zu erkunden und fanden schließlich ein Café, wo kalte Getränke angeboten wurden. Allerdings war bargeldloses Bezahlen nicht möglich, was die Situation weiter erschwerte. Der Weg zurück zum Busbahnhof gestaltete sich als schwierig, da die Straßen voller Menschen waren. Nach etwa einer Stunde Fußweg erreichten sie den Busbahnhof, der im völligen Chaos versank: Busse hielten unkoordiniert, und zahlreiche Reisende waren verzweifelt. Ihr geplanter Bus sollte um 20:45 Uhr abfahren, doch letztlich wurden sie erst um 23 Uhr von einem anderen Busfahrer mitgenommen. Die Freude war groß, als gegen 21 Uhr die Lichter in den umliegenden Hochhäusern endlich wieder angingen.
Die spanische Eisenbahninfrastrukturverwaltung Adif reagierte auf die Notsituation und ließ mehrere Bahnhöfe, darunter Atocha und Chamartín in Madrid, über Nacht geöffnet. Verkehrsminister Óscar Puente kündigte diese Maßnahme über seinen X-Account an, um Reisenden, die auf die Bahn angewiesen sind, die Anreise zu erleichtern. Er erklärte, dass der Nahverkehr innerhalb von zwei Stunden nach Wiederherstellung der Stromversorgung wiederhergestellt werden solle, doch die Situation bei Mittels- und Fernzügen blieb unklar.
Universelle Stromversorgung und mögliche Ursachen
Der massive Stromausfall ereignete sich zu einer Zeit, als Experten wie Herbert Saurugg, Präsident der österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, vor möglichen zukünftigen Blackouts in Europa warnen. Er stellt fest, dass große Ausfälle wie der in Spanien und Portugal ein „Best-Case-Szenario“ sind, wenn sie innerhalb von zwölf Stunden behoben werden. Saurugg betont, dass in einer kritischen Situation von 48 bis 72 Stunden die Notstromversorgung sowie die Telekommunikation ausfallen könnten. Zu Beginn des Stromausfalls war die Internetnutzung in den betroffenen Ländern stark eingeschränkt, an einigen Orten fiel sogar die Trinkwasserversorgung aus.
Die spanischen Netzbetreiber schlossen Cyberangriffe als mögliche Ursache für den Blackout aus. Christian Rehtanz, Leiter des Instituts für Energiesysteme an der TU Dortmund, verwies darauf, dass in Spanien ein Defizit von 15 Gigawatt im Stromnetz festgestellt wurde, was zu Kraftwerksabschaltungen führte. Die Situation auf der iberischen Halbinsel werde durch ihre geografische Lage, die lediglich mit Frankreich verbunden ist, kompliziert. Wolfgang Fritz, Geschäftsführer von Consentec, bezeichnete den Blackout als seltenen Vorfall und nannte den letzten vergleichbaren Fall im Jahr 2003 in Italien.
Die Geschehnisse in Spanien geben Anlass zur Sorge und verdeutlichen die Notwendigkeit einer Überarbeitung des europäischen Stromsystems hin zu dezentralen Energiezellen, um zukünftige Ausfälle besser managen zu können.
Details | |
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Vorfall | Blackout |
Ort | Madrid, Spanien |
Quellen |