Toter Pottwal vor Sylt: Untersuchungen enthüllen besorgniserregende Fakten!

Sylt, Deutschland - Vor rund zwei Monaten wurde der Kadaver eines 14,3 Meter langen Pottwals vor Sylt geborgen und zerlegt. Der Walbulle, der zwischen 10 und 15 Tonnen wog, wurde am 17. Februar tot an den Strand nahe des Hörnumer Hafens gefunden. Experten vermuten, dass der Pottwal durch sein eigenes Gewicht erstickt ist, da er sich in unbekannten Tidengewässern aufhielt. Joseph Schnitzler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum, erklärt, dass Pottwale an die Bewegung in Wassersäulen angepasst sind und in flachen Gewässern leicht davon erdrückt werden können, wenn sie ins Strudeln geraten. Warum der Wal in die flache Nordsee geraten ist, bleibt jedoch unklar – mögliche Erklärungen reichen von klimatischen Veränderungen bis hin zu Schiffsverkehr und gestörten Magnetfeldern.

Der Kadaver wird nun eingehend untersucht, um mehr über den Wal und seine Umweltbedingung herauszufinden. Proben des Pottwals werden in Belgien analysiert, um ein toxikologisches Profil der Chemikalien und Schadstoffe im Fettgewebe des Tieres zu erstellen. Rückstände von PCB und Pestiziden, die seit über 50 Jahren verboten sind, könnten in diesem Gewebe nachgewiesen werden. Die Ergebnisse dieser toxikologischen Untersuchungen werden im Sommer erwartet, während gleichzeitig eine genetische Herkunftsanalyse begonnen hat.

Untersuchungen und Hintergründe

Die Proben des Pottwals, die kürzlich nach Büsum transportiert wurden, werden zudem vom ITAW in Zusammenarbeit mit Experten der Tierärztlichen Hochschule Hannover analysiert. Schnitzler äußerte die Hoffnung, dass die Schadstoffkonzentration im Wal-Fett abnehme, obwohl bereits die vorläufigen Analysen auf Bakterien und Chemikalien hinweisen, die weitere Aufschlüsse geben könnten. Die Analysen, darunter auch Zellkulturen für bakteriologische und virologische Tests, zielen darauf ab, die Hintergründe des Falls umfassend zu verstehen. Die finalen Ergebnisse der umfassenden Untersuchungen sind frühestens in zwei Monaten zu erwarten.

Der Unterkiefer des Pottwals wird nicht entsorgt, sondern bleibt auf Sylt und soll später im Erlebniszentrum in List ausgestellt werden. Die gezielte Auswertung der Proben soll dazu beitragen, ähnliche Vorfälle in der Zukunft besser zu verstehen und gegebenenfalls zu verhindern. Diese tragischen Vorfälle sind nicht neu: Bereits 2016 waren ähnliche Geschehnisse beobachtet worden, als 30 Pottwale in der Nordsee verunglückten.

Die Zerlegung des Wals begann am selben Abend, als die Leiche entdeckt wurde. Fachleute starteten sofort mit der Arbeit, um die zerlegten Teile zur Tierkörperbeseitigung nach Jagel zu bringen. Der Fall des Pottwals auf Sylt wirft sowohl wissenschaftliche als auch ökologischen Fragen auf und soll durch die bevorstehenden Analysen weitere klärende Erkenntnisse liefern.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Erstickung durch eigenes Gewicht,Klimawandel,gestörte Magnetfelder,Schiffsverkehr
Ort Sylt, Deutschland
Quellen