Verhandlungen in Istanbul: Selenskyj drängt auf Putins Teilnahme!

Istanbul, Türkei - Am 14. Mai 2025 treffen sich der russische Präsident Wladimir Putin und der serbische Präsident Aleksandar Vučić im Kreml, um den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland zu feiern. Im Zuge dieses Ereignisses stehen gleichzeitig Gespräche über das Ende des Ukraine-Kriegs in Istanbul an, wobei unklar bleibt, ob Putin persönlich anwesend sein wird. Donald Trump hat angekündigt, seine Teilnahme offen zu lassen, und Putin würde ihn gerne bei den Verhandlungen sehen. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Putin bereits zur Teilnahme an den Gesprächen in der Türkei aufgefordert und bietet seine Unterstützung bei der Verständigung zwischen Russland und der Ukraine an.

Nach Informationen von op-online.de hat Kiew bisher keine Rückmeldung aus Moskau bezüglich Putins Teilnahme an den Gesprächen erhalten. Ein ukrainischer Vertreter berichtete, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj sein Angebot für ein Treffen vor drei Tagen gemacht habe. Andrij Jermak, der Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, betonte, dass eine Nichtteilnahme Putins ein negatives Signal für den Friedensprozess wäre und forderte zusätzliche Sanktionen gegen Russland.

Vorbereitungen in Istanbul

Selenskyj plant, nach Istanbul zu reisen und hebt hervor, dass direkte Verhandlungen mit Putin notwendig sind. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte die Reise einer russischen Delegation nach Istanbul, ließ jedoch offen, wer zur Delegation gehört. Selenskyj äußerte Bedenken über Russlands Verhandlungsbereitschaft und kritisierte, dass konkrete Gespräche immer wieder hinausgezögert würden.

Der US-Außenminister Marco Rubio wird ebenfalls zu den Verhandlungen in Istanbul erwartet. Auch andere hochrangige US-Diplomaten wie Steve Witkoff und Keith Kellogg nehmen an den Gesprächen teil. Trump bezeichnete das Treffen als sehr wichtig und zeigte sich optimistisch. Dennoch gibt es auch skeptische Stimmen, etwa die des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius, der Zweifel an Putins Bereitschaft zu ernsthaften Verhandlungen äußert und vor möglichen weiteren Angriffen warnt.

Historischer Kontext des Konflikts

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat tiefere historische Wurzeln, die bis zur Unabhängigkeit der Ukraine 1991 zurückreichen. Die Spannungen haben sich seit der „Euromaidan“-Revolution 2014 verstärkt, als Russland die Krim annektierte und einen Aufstand in der Ostukraine unterstützte. Der aktuelle Krieg in der Ukraine begann am 24. Februar mit einem großangelegten russischen Angriff und einem massiven Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze, bei dem mehr als 130.000 Soldaten mobilisiert wurden.

Im internationalen Kontext hat die NATO ihre militärliche Zusammenarbeit mit der Ukraine ausgeweitet, während sie bisher Beitrittsgespräche mit Kiew und Georgien aus Rücksicht auf Russland vermieden hat. Die westliche Reaktion auf die Annexion der Krim umfasste weitreichende Sanktionen gegen Russland, während die Ukraine Unterstützung in Form von militärischer Hilfe aus den USA, Großbritannien sowie den baltischen Staaten und Polen erhält.

Selenskyj ist sich der Herausforderungen bewusst und stellt klar, dass ein Treffen mit Putin nur dann erfolgreich sein kann, wenn es zu einem politischen Sieg führt, etwa einem Waffenstillstand oder einem Gefangenenaustausch. Der Druck auf die Verhandlungsführer wächst, während die internationale Gemeinschaft gespannt auf die Entwicklungen in Istanbul blickt.

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Vorfall Sonstiges
Ort Istanbul, Türkei
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