Tabu Wechseljahre: So kämpfen Millionen Frauen gegen Hitzewallungen!

Erfahren Sie mehr über Wechseljahre, ihre Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und aktuelle Enttabuisierungsinitiativen in Deutschland.

Erfahren Sie mehr über Wechseljahre, ihre Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und aktuelle Enttabuisierungsinitiativen in Deutschland.
Erfahren Sie mehr über Wechseljahre, ihre Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und aktuelle Enttabuisierungsinitiativen in Deutschland.

Tabu Wechseljahre: So kämpfen Millionen Frauen gegen Hitzewallungen!

Die Wechseljahre, ein Thema, das vielen Frauen in Deutschland nicht leicht von den Lippen geht, stehen im Mittelpunkt eines drängenden gesellschaftlichen Diskurses. Sybille Müller, 47 Jahre alt, ist eine von insgesamt neun Millionen Frauen in Deutschland, die mit den Veränderungen während dieser Lebensphase kämpfen. Ihre persönlichen Erfahrungen zeigen auf, wie wichtig das Thema ist: Seit sie Hormonpflaster verwendet, haben sich ihre Hitzewallungen merklich verbessert, ein Symptom, das viele Frauen plagt, wie auch FARANG berichtet.

Die Wechseljahre beginnen meist ab Mitte 40, aber bei Müller begannen die Herausforderungen bereits mit 40 Jahren in Form von Schlafstörungen, gefolgt von Hitzewallungen im Alter von 43 Jahren. Es ist eine Zeit, die als „Point of no Return“ betrachtet wird. Laut der Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, Katrin Schaudig, ist der damit verbundene Verlust der Fruchtbarkeit oft emotional belastend. Dies führt unweigerlich zu einem Tabu: Viele Frauen fühlen sich unwohl, die Diskussion über ihre Erfahrungen und Symptome zu führen. Die Chefärztin Mandy Mangler betont, dass der offene Austausch jedoch entscheidend ist, um Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu stärken.

Gesundheitliche Begleiterscheinungen

Die Symptome der Wechseljahre können äußerst vielfältig sein. Unregelmäßige Blutungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sind nur einige der Anzeichen, die Frauen auf die Veränderungen in ihrem Körper aufmerksam machen. Diese Symptome werden oft fälschlicherweise auf Stress geschoben, während die Notwendigkeit, über die eigenen Beschwerden zu sprechen, immer noch tabuisiert ist. Rund 30 % der Frauen haben hierbei leichte Symptome, während 50 % stärkere Beschwerden angeben. Laut Thomas Strowitzki vom Universitätsklinikum Heidelberg ist das Bewusstsein um diese Themen von großer Bedeutung.

  • Erste Anzeichen der Wechseljahre: unregelmäßige Blutungen
  • Durchschnittliches Alter der Menopause: zwischen 51 und 52 Jahren
  • Folgen der Hormonveränderungen: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten
  • Raucherinnen erleben oft ein früheres Eintreten der Wechseljahre

Laut Experten können Frauen auch ohne Hormonersatztherapie durch Sport, gesunde Ernährung und pflanzliche Produkte wie Traubensilberkerze oder Soja Erleichterung finden. Diese pflanzlichen Mittel sind zwar beliebt, ihre Nebenwirkungen jedoch oft nicht ausreichend erforscht, sodass Vorsicht geboten ist, wie die Deutsche Krebsgesellschaft feststellt.

Hormontherapie und deren Risiken

Die Hormontherapie kann sehr effektiv gegen die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen eingesetzt werden. Statistiken zeigen, dass vier von fünf Frauen nach einer solchen Behandlung eine deutliche Verbesserung erleben. Dennoch sollte beachtet werden, dass Hormontherapien Risiken bergen, die in den letzten 20 Jahren immer genauer untersucht wurden. So kann die Einnahme von Hormonen das Risiko für Brustkrebs und Thrombosen erhöhen, besonders bei Frauen über 60 Jahren. Aktuelle Empfehlungen raten zu einer so geringen Dosis, dass Frauen Beschwerden lindern können, ohne in die Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen zu geraten. Die Art der Einnahme spielt ebenfalls eine Rolle: Östrogen durch Gel oder Pflaster gilt als risikoärmer.

Ein weiterer Aspekt dieses Themas ist die Verantwortung, die Arbeitgeber übernehmen sollten. Pilotprojekte mit Beratern der Deutschen Menopausegesellschaft zeigen, dass in vielen Betrieben der Umgang mit den Wechseljahren optimiert werden kann. Mehr als die Hälfte der befragten Frauen in einer Studie fühlten sich am Arbeitsplatz jedoch alleingelassen mit ihren Herausforderungen, was deutlich macht, wie wichtig eine stärkere Sensibilisierung und Unterstützung ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Austausch über die Wechseljahre und die damit verbundenen Symptome dringend enttabuisiert werden muss. Es ist an der Zeit, dass Frauen diese Lebensphase offen ansprechen und Unterstützung finden, ohne sich für ihren Alterungsprozess schämen zu müssen. Denn trotz aller Schwierigkeiten bringt die Zeit der Wechseljahre auch positive Aspekte mit sich: wegfallende Menstruationen und der Verzicht auf Verhütungsmittel können eine Erleichterung darstellen und neue Möglichkeiten eröffnen.