Trumps Zollpläne: 13% höhere Abgaben für EU-Firmen drohen!
Argentinien, Land - Die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA stehen vor einer neuen Herausforderung, nachdem US-Präsident Donald Trump Mitte Februar die Einführung sogenannter reziproker Zölle angekündigt hat. Laut einer Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade könnten Unternehmen in der EU im Durchschnitt von 13 Prozentpunkten höheren Zöllen betroffen sein. Diese Maßnahmen sollen einen Anstieg der Zölle auf amerikanische Exporte auslöschen, gemäß den bereits bestehenden Zollsätzen der Handelspartner der USA. Die genaue Umsetzung dieser Zölle bleibt jedoch ungewiss: Es ist noch nicht klar, ob die USA Zölle in dieser Höhe tatsächlich erheben werden, was die Unsicherheit in den transatlantischen Handelsbeziehungen weiter erhöht.
Trump begründet die Notwendigkeit dieser Zölle mit dem Ziel, das Handelsungleichgewicht der USA zu korrigieren. Besonders stark betroffen könnten Länder wie Argentinien, Indien, Brasilien, Chile und Kenia sein, die mit Erhöhungen zwischen 23 und 34 Prozent stehen. Chinesische Unternehmen könnten um zwölf Prozentpunkte höhere Zölle zahlen. Allianz Trade hat in der Analyse dabei nicht nur die direkten Zölle, sondern auch andere steuerliche Maßnahmen wie die Mehrwertsteuer und Einfuhrquoten in Betracht gezogen, was die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zölle noch verstärken könnte.
Reaktionen der EU und der internationalen Gemeinschaft
Nach der Wiederwahl Trumps im November 2024 wurde im Europäischen Parlament über die Auswirkungen seiner Zolldrohungen diskutiert. In der Woche von Trumps Amtseinführung forderten führende EU-Abgeordnete ein Festhalten an der transatlantischen Zusammenarbeit. Die Institution erklärte ihre Bereitschaft, zur Stärkung der Beziehungen zwischen der EU und den USA beizutragen, trotz der unklaren Aussichten für den Handel.
Am 12. Februar 2025 fand eine wichtige Debatte zwischen Europaabgeordneten und Vertretern des Rates sowie der Europäischen Kommission über die Zolldrohungen der Trump-Regierung statt. Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, hob die Vorzüge eines offenen und fairen internationalen Handels hervor. In Anlehnung an diese Diskussion äußerte Maroš Šefčovič von der Europäischen Kommission deutliche Kritik an den US-Zöllen, die er als schädlich sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher bezeichnete.
Mögliche Gegenzölle
Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, wies darauf hin, dass die EU auf die Zölle mit Gegenzöllen reagieren könnte. Dies könnte einen weiteren Anstieg der Spannungen im transatlantischen Handel zur Folge haben. Sophie Wilmès, stellvertretende Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den USA, betonte die Wichtigkeit, Zölle abzuschrecken, um wirtschaftliche Stabilität und Frieden zu fördern.
Die Situation bleibt angespannt und es bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne der amerikanischen Regierung konkret entwickeln werden und welche Folgewirkungen für die europäische Wirtschaft und die transatlantischen Beziehungen zu erwarten sind. Während die EU weiterhin auf einen regelbasierten Handel drängt, wird der Druck auf Trump steigen, eine ausgewogenere Handelsstrategie zu verfolgen.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik lesen Sie die Berichterstattung von Südkurier und die Analyse des Europäischen Parlaments zum Thema unter Europarl.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Argentinien, Land |
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