Warnstreik bei der Post: Verdi fordert 7% Lohnplus für Beschäftigte!

Großstädte, Deutschland - Heute wird ein eintägiger Warnstreik bei der Deutschen Post erwartet, der von der Gewerkschaft Verdi initiiert wurde. Die Gewerkschaft ruft Beschäftigte in Großstädten und größeren Städten in allen Bundesländern zu vollschichtigen Warnstreiks auf. Dieser Schritt erfolgt, um zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt auszuüben. Verdi-Vize Andrea Kocsis betont, dass die zweite Verhandlungsrunde keine greifbaren Ergebnisse gebracht hat, was zu der Entscheidung für den Warnstreik führte.

Die Forderungen von Verdi beinhalteten ein Entgeltplus von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Die Arbeitgeber lehnen diese Forderungen jedoch als nicht finanziierbar ab. Kocsis unterstreicht die Notwendigkeit von Lohnerhöhungen, um die hohen Lebenshaltungskosten zu bewältigen. Gleichzeitig hält die Deutsche Post die Möglichkeit für Lohnerhöhungen für „sehr gering“. Dies begründet das Unternehmen mit sinkenden Briefmengen und einem hohen Investitionsbedarf.

Kontext des Tarifkonflikts

Aktuelle Entwicklungen unterstreichen die angespannten Verhältnisse im Tarifkonflikt. Seit Jahresbeginn beträgt das Porto für einen Standardbrief 95 Cent, was einer Erhöhung von 10,5 Prozent entspricht. Diese Erhöhung wurde von der Bundesnetzagentur genehmigt. Die Deutsche Post, die rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland beschäftigt und Teil des Logistikkonzerns DHL ist, sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Die nächste Verhandlungsrunde sollte für den 12. und 13. Februar stattfinden.

Die Thematik des Zustellgewichts bleibt für die Gewerkschaft Verdi politisch relevant. Ein Gesetzentwurf zur Reform des Postgesetzes, der eine Einführung einer 20-Kilo-Grenze für Pakete in der Ein-Personen-Zustellung vorschlägt, wurde im Deutschen Bundestag diskutiert. Diese Regelung soll dazu dienen, die Arbeitsbedingungen in der Paketbranche zu verbessern und sieht vor, das Maximalgewicht für Pakete in der Einzelzustellung von 31,5 Kilogramm auf 23 Kilogramm zu senken. Allerdings entspricht dies nicht den geforderten 20 Kilogramm von Verdi, bietet aber dennoch einige Entlastungen für Beschäftigte.

Allgemeine Entwicklungen im Arbeitskampf

Der bevorstehende Warnstreik bei der Deutschen Post ist Teil eines größeren Trends, in dem tarifliche Auseinandersetzungen zunehmen. Die Konfliktintensität in den Tarifverhandlungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Für 2023 wurde eine durchschnittliche Konfliktintensität von 15 Punkten festgestellt, was den höchsten Wert seit 2010 darstellt. In diesem Jahr flossen 23 Tarifverhandlungen in die Statistik ein, und besonders hohe Konflikte wurden im Handel verzeichnet.

Die Situation beim Handel, den Lokführern und der Deutschen Bahn zeigt ebenfalls, dass die Gewerkschaften vermehrt auf eine „Alles-oder-nichts“-Haltung setzen. Arbeitgeber sehen sich durch die Rezession und den Fachkräftemangel zunehmend unter Druck, was bedeutet, dass sie attraktive Gehälter und Arbeitsbedingungen bieten müssen, um die Herausforderungen zu bewältigen.

In Anbetracht all dieser Faktoren steht die Deutsche Post vor einem kritischen Zeitpunkt in der Tarifauseinandersetzung, bei dem sowohl die Beschäftigten als auch die Arbeitgeber nach Lösungen suchen müssen, die sowohl den finanziellen Rahmenbedingungen als auch den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen können die Artikel auf Merkur, ver.di, und IWD aufgerufen werden.

Details
Vorfall Tarifkonflikt
Ort Großstädte, Deutschland
Quellen