Edeka unter Druck: Skandal um krankes Hühnerfleisch aufgedeckt!

Edeka unter Druck: Skandal um krankes Hühnerfleisch aufgedeckt!

Ravensburg, Deutschland - Die aktuellen Berichte zur Qualität von Geflügelfleisch aus Edeka-Filialen werfen ein trübes Licht auf die Haltungsbedingungen und das Wohl der Hühner. Laut einer Untersuchung der Albert Schweitzer Stiftung wurden mehr als 500 Hähnchenbrustfilets unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In über 94 Prozent der Proben zeigten sich Anzeichen von Muskelverfettung, auch bekannt als White Striping. Dabei handelt es sich um eine degenerative Muskelerkrankung, die vor allem bei Masthühnern verbreitet ist.

In den Ergebnissen der Studie sticht besonders der Norden Deutschlands hervor, wo alle untersuchten Proben betroffen waren. Im Südwesten lag der Anteil bei 93 Prozent, was vergleichsweise besser ist, jedoch immer noch alarmierend bleibt. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Ravensburg, wo 100 Prozent der Proben betroffen waren. Der Zustand der Produkte hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere, sondern auch auf die Qualität des verwendeten Fleisches, das erheblich mehr Fett enthält und weniger Proteine aufweist als gesundes Hühnerfleisch. So zeigen sich bei den Proben bis zu 224 Prozent mehr Fett und bis zu 9 Prozent weniger Protein.

Haltungsformen und Kritik an Edeka

Die Haltungsform-Kennzeichnung in Deutschland unterteilt die Tierhaltung in fünf Stufen, wobei Stufen 1 und 2 aus Tierschutzsicht als unzureichend gelten. Edeka hat die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen und erklärt, dass sogar Haltungsform 2 über den gesetzlichen Mindestanforderungen liege. Trotzdem plant der Discounter, bis 2030 ausschließlich Fleisch von Tieren aus den Haltungsformen 3, 4 und 5 anzubieten. Diese Initiative könnte für eine andere zukünftige Richtung in der Tierhaltung stehen, dennoch gibt es laut der Albert Schweitzer Stiftung und weiteren Tierschützer:innen noch großen Nachholbedarf.

Die Stiftung hat angemerkt, dass in Edeka-Produkten systematische Probleme bei der Zucht der verwendeten Tiere bestehen und fordert, dass das Unternehmen der „Europäischen Masthuhn-Initiative“ beitritt, um bessere Zucht- und Haltungsbedingungen zu erwirken. Verbraucher:innen wird geraten, auf Fleisch aus höheren Haltungsformen zu achten oder ganz auf pflanzliche Alternativen umzusteigen. Dies hat bereits zu einem Umdenken bei Wettbewerbern wie Aldi und Rewe geführt, die hin zu gesünderen, langsam wachsenden Hühnern wechseln.

Verbraucherrechten und Verantwortlichkeit

Über 50 Prozent der Verbraucher:innen in Deutschland gaben an, Fleisch mit sichtbaren Anzeichen von Muskelverfettung nicht kaufen zu wollen. Die Situation lässt aufhorchen, wobei die gesundheitlichen Auswirkungen nicht direkt gefährlich sind, jedoch die Qualität des Produktes mindern. Die Fütterung und Zucht sind hierbei die Schlüsselthemen, die für ein Umdenken in der Branche stehen sollten. Tierschützer kritisieren, dass Edeka, trotz seiner Marktmacht, in der Vergangenheit wenig für den Tierschutz unternommen hat und fordern eine Erhöhung der Standards.

In Anbetracht der brisanten Lage ist es klar, dass die Verbraucher:innen auch ihre Stimme nutzen sollten. Eine geplante Demonstration vor der Edeka-Zentrale in Hamburg könnte weiteren Druck erzeugen. Wer Fleisch kauft, sollte sich daher gut informieren und bewusste Entscheidungen treffen. Es liegt an uns, ob wir den Weg der Qualität und der artgerechten Tierhaltung unterstützen.

Für mehr Informationen über die Hintergründe der Muskelverfettung und die Initiativen zur Verbesserung der Hühnerhaltung, besuchen Sie die Berichte auf Schwäbische, Albert-Schweitzer-Stiftung und t-online.

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OrtRavensburg, Deutschland
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