Milchtanklaster-Fahrerin Ronja: Das neue Gesicht der Oberschwabenschau!

Milchtanklaster-Fahrerin Ronja: Das neue Gesicht der Oberschwabenschau!
In Spöck bei Ostrach hat die 23-jährige Ronja vom Berge das Steuer ihres Lebens fest im Griff. Als Milchtanklasterfahrerin für Omira in Ravensburg kombiniert sie ihre Leidenschaft für die Landwirtschaft mit modernem Arbeiten. Die junge Frau hat nicht nur einen Kuh-Tattoo auf dem Oberarm, das ihre Verbundenheit zur Viehhaltung zeigt, sondern auch die nötigen Qualifikationen, um in diesem anspruchsvollen Beruf erfolgreich zu sein. Ronja ist seit Langem in der Branche tätig: Schon während der Schulzeit in der 7. oder 8. Klasse melkte sie in zwei Betrieben regelmäßig.
Nach einer Ausbildung zur Landwirtin am Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) in Aulendorf, wo sie ebenfalls Kurse durchführt, entschied sich Ronja vor etwa zwei Jahren dazu, ihren Lkw-Führerschein zu machen, inspiriert durch ihren Mann und ihre Mutter. Innerhalb von sechs Monaten erwarb sie den Führerschein der Klasse CE und fand durch ein zufälliges Gespräch einen Job bei Omira, das jährlich rund 580 Millionen Kilogramm Milch verarbeitet und mit dem sie nun im Milchsammelverkehr unterwegs ist.
Ein typischer Arbeitstag
Ronjas Arbeitsalltag ist geprägt von langen Schichten. Sie fährt häufig vier Tage die Woche mit einem Zeitaufwand von bis zu zehn Stunden pro Tag. An diesen Tagen transportiert sie Milch von zwei bis zwölf Höfen pro Tour. Dabei kommen moderne Silofahrzeuge zum Einsatz, die bis zu 2.000 Liter pro Minute absaugen und genau gewogen werden müssen. Sicherlich kein leichtes Unterfangen – besonders wenn man bedenkt, dass der Lkw automatisch stoppt, wenn die Milch zu warm wird.
Trotz der Herausforderungen genießt Ronja ihre Arbeit und hört gerne Musik während des Fahrens. Das direkte Melken vermisst sie jedoch ein wenig, vor allem erinnern sie Erlebnisse wie die Unterstützung einer Kuh während der Geburt eines Kalbes an ihre Wurzeln in der Landwirtschaft. Die Reaktionen der Landwirte auf ihre Tätigkeit als Fahrerin sind durchweg positiv: Anfangs hatten sie vielleicht etwas skeptisch geschaut, doch mittlerweile wird sie freundlich aufgenommen und mit Getränken und Kuchen bewirtet.
Ein neues Gesicht für die Oberschwabenschau
In diesem Jahr wird Ronja das Gesicht der Oberschwabenschau in Ravensburg. Nach einer Bewerbung und einer Online-Abstimmung wurde sie als eine von vier Finalistinnen ausgewählt. Das dazugehörige Fotoshooting war anstrengend, hat ihr aber auch viel Freude bereitet. Jenseits ihrer beruflichen Passion zieht Ronja gerne mit Freunden und ihrem Mann los, um die Freizeit zu genießen.
Besonders gerne greift sie nach Rohmilch und laktosefreien Produkten von „Minus L“, die sie über Omira günstiger beziehen kann. Während sie nach ihrer Zukunft denkt, spielt auch der Wunsch nach einer eigenen Familie eine Rolle, wobei sie sich gleichzeitig vorstellt, weiterhin als Lkw-Fahrerin tätig zu sein.
Digitale Innovationen im Agrarsektor
Die Landwirtschaft, die Ronja so am Herzen liegt, befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Dieser wird von Einrichtungen wie dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) unterstützt, das innovative Lösungen entwickelt, um die Betriebe zukunftsfähig zu halten. Minister Peter Hauk besuchte kürzlich das LAZBW und hob die Notwendigkeit hervor, die Versorgung mit hochwertigen Nahrungsmitteln sicherzustellen und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Eine der zentralen Herausforderungen ist die Förderung von Biodiversität und Tierwohl, sowie die Schonung natürlicher Ressourcen.
Ein Beispiel für zukunftsweisende Projekte ist „DigiMo“, ein digitaler Modellbetrieb zur Unterstützung der Betriebsleitung in der Milchviehhaltung. Das LAZBW ist zudem Vorreiter in der Digitalisierung der Landwirtschaft. Der Einsatz von Drohnen, Sensoren und Robotern, insbesondere präzise Melkroboter, verändert die Arbeitsweise in diesem Sektor. Diese Technologien ermöglichen eine zielgerichtete Anwendung von Dünger und Pflanzenschutzmitteln und fördern nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.
Die Kombination aus Tradition und Innovation in der Landwirtschaft ist also geradezu ein Rezept für Erfolg, auf das auch Ronja vom Berge setzt, während sie mit 40 Tonnen Milch durch Ravensburg rollt.