Wafios in Reutlingen: Kürzungen treffen 450 Mitarbeiter!

Der Maschinenbauer Wafios in Reutlingen führt ab Juli 2025 Kurzarbeit für 450 Mitarbeiter ein, bedingt durch Umsatzrückgänge.
Der Maschinenbauer Wafios in Reutlingen führt ab Juli 2025 Kurzarbeit für 450 Mitarbeiter ein, bedingt durch Umsatzrückgänge. (Symbolbild/NAGW)

Wafios in Reutlingen: Kürzungen treffen 450 Mitarbeiter!

Reutlingen, Deutschland - Die Maschinenbauindustrie in Deutschland steht vor turbulenten Zeiten. Der renommierte Maschinenbauer Wafios aus Reutlingen, weithin bekannt als Weltmarktführer im Bereich Draht- und Rohrbiegemaschinen, hat heute angekündigt, Kurzarbeit für etwa 450 Mitarbeiter einzuführen. Dies betrifft rund 60 Prozent der gesamten Belegschaft, die aktuell 750 Mitarbeiter umfasst. Der Beginn dieser Maßnahme ist für den 1. Juli 2025 geplant und wird zunächst auf ein halbes Jahr angelegt, wie Merkur berichtet.

Hintergrund der Entscheidung sind sinkende Auftragszahlen und steigende Kosten, die in mehreren Geschäftsbereichen spürbar werden. Wafios-Chef Uwe-Peter Weigmann versicherte in einer Mitarbeiterversammlung am 4. Juni, dass die Kurzarbeit nicht als Alarmsignal zu verstehen sei. Viele Bereiche, wie beispielsweise die E-Mobilität und die Herstellung von Federn, laufen weiterhin gut, während andere Sparten schwächeln. Ziel der Kurzarbeit ist es, die Arbeitszeit der Angestellten um 10 bis 15 Prozent zu reduzieren, wobei die Marke von 20 Prozent nicht überschritten werden soll. Laut Frankfurter Rundschau sieht das Unternehmen keinen Anlass für einen Stellenabbau und plant, den Standort Reutlingen langfristig zu halten.

Branchensituation und Ausblick

Die Anzeichen für eine Zunahme von Kurzarbeit sind in der Maschinenbauindustrie nicht isoliert zu betrachten. Eine aktuelle Konjunkturumfrage des VDMA zeigt, dass etwa ein Drittel der Maschinenbauer im Südwesten Deutschlands mit steigendem Bedarf an Kurzarbeit rechnen. Dr. Mathias Kammüller, Vorsitzender des VDMA, äußert sich vorsichtig optimistisch über eine mögliche Wendung der konjunkturellen Lage in der zweiten Jahreshälfte, wenngleich die Umfrage auch auf Marktunsicherheiten und Produktionsstagnation hinweist. Trotz des leichten Anstiegs der Auftragseingänge von zwei Prozent in den ersten Quartalen des Jahres wird der Rückgang des Absatzes in vielen Bereichen deutlich spürbar bleiben, so Maschinenmarkt.

Die industrielle Landschaft kämpft nicht nur mit einer anhaltend hohen Steuerbelastung und Bürokratie, sondern auch mit dem immer drängenderen Fachkräftemangel, der in den kommenden Jahren zunehmen dürfte. Trotz der Herausforderungen gibt es unter den Unternehmen Bestrebungen, die Stammbelegschaft zu halten und Kurzarbeit als Möglichkeit zur Vermeidung von Entlassungen zu nutzen. Im März 2025 waren bereits über 3.200 Beschäftigte in der Branche in Kurzarbeit.

Fazit

Die Situation bei Wafios ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, mit denen die Maschinenbauindustrie konfrontiert ist. Während das Unternehmen Maßnahmen zur Stabilisierung ergreift, dürfen wir gespannt sein, wie sich die Konjunktur in den kommenden Monaten entwickeln wird. Anzeichen einer Erholung sind vorhanden, doch müssen viele Unternehmen einen langen Atem haben, um die gegenwärtige Unsicherheit zu überwinden.

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OrtReutlingen, Deutschland
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