Die Zahl der Organspenden im Land sinkt
Der Organspendetag ist der 5. Juni. Derzeit stehen 1.066 Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg auf der Warteliste von Eurotransplant. Doch die Zahl der Organspender im Land sinkt. Die Organspende-Allianz informiert und klärt seit 15 Jahren zu diesem Thema auf.
1.066 Baden-Württemberger stehen derzeit (Stand Ende April) auf der Warteliste von Eurotransplant. „Ihr wartet alle dringend auf ein Organ. Diese Menschen dürfen wir auch in Zeiten einer Pandemie nicht vergessen“, sagt Staatssekretär Dr. Ute Leidig anlässlich des Organspendetages am Samstag, 5. Juni. „Organspende braucht Organspender. In Deutschland ist die Einwilligung zur Organspende natürlich freiwillig – umso wichtiger ist es, dass wir die Menschen aufklären, damit sie sich dafür entscheiden können. Das müssen wir unbedingt tun, auch wenn derzeit keine Präsenzveranstaltungen zu diesem Thema möglich sind. „
In Baden-Württemberg ist laut Statistik die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) Obduktion 341 Organspenden. Diese stammen von 107 Personen im Land. Leider sinkt diese Zahl. 2019 spendeten 118 Menschen aus Baden-Württemberg ihre Organe, 2018 waren es 126 Menschen. Im vergangenen Jahr erhielten 364 Menschen im Land eine Orgel. 2019 waren es 376 Personen, 2018 waren es 403 Personen.
Leider lassen auch die neuesten Zahlen des DSO keine Zunahme der Spenden vermuten. Von Januar bis Mai dieses Jahres gab es in Baden-Württemberg nur 46 Organspender mit 153 gespendeten Organen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es 60 Spender mit 183 Organen.
Entscheiden – egal wie
Dennoch haben nur vier von zehn Menschen ihren Willen zur Organspende dokumentiert. Baden-Württemberg bringt seit 15 Jahren die „Organspende-Allianz„Das Thema voranbringen – ein Zusammenschluss vieler Teilnehmer unter Federführung des Sozial- und Gesundheitsministeriums. „Das ist ein Expertengremium, das Vorbild und Vorbild für ganz Deutschland sein könnte. Wir nutzen die Expertise aus unterschiedlichen Bereichen, Teilnehmer und Betroffene tauschen sich aus – so finden wir praxisnahe Lösungen, die uns weiterbringen“, so die Staatssekretärin.
Über viele Jahre hinweg organisiert die Organspende Alliance jährlich mehr als 100 Veranstaltungen – das heißt: Fast jeden dritten Tag wurde irgendwo in Baden-Württemberg über die Organspende diskutiert und erklärt. Die Organspende-Allianz stellt geschulte Referenten zur Verfügung, die auf Veranstaltungen, in Schulen und Hochschulen, in Unternehmen und Verbänden über Organspende informieren. „Solche Veranstaltungen konnten in den vergangenen Monaten natürlich nicht in gewohnter Form stattfinden. Unsere ehrenamtlichen Unterstützer – die meisten davon sind betroffen – waren erfinderisch und haben pandemiefreundliche Wege gefunden, unsere Botschaft zur Organspende weiter zu vermitteln: ‚Entscheiden Sie sich – egal wie‘“, sagt Leidig.
Viel erreicht – und viel verändert
Mit der Änderung des Transplantationsgesetz 2019 wurde viel erreicht: Die Rechte und Pflichten der zum Transplantationsbeauftragten ernannten Ärzte werden gestärkt, Organspenden werden nun kostendeckend erstattet.
Mit einer gesetzlichen Änderung soll die Organspendeerklärung ab 2022 einfacher werden.
Organspende-Allianz
Ende 2006 wurde die Organspendeallianz unter dem Dach des Gesundheitsforums Baden-Württemberg mit dem Ziel gegründet, die Öffentlichkeitsarbeit für die Organspende in Baden-Württemberg zu intensivieren. Unter dem Dach des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration, der Krankenhausgesellschaft Baden-Württemberg, der Transplantationszentren, der Deutschen Stiftung Organtransplantation, der Krankenkassen, der Rentenversicherung, der Ärzte und Apotheker, der kommunalen Landesverbände und Patientenorganisationen sind an der Allianz beteiligt.
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Inspiriert von Landesregierung BW
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