Blutiger Streit: Messerangriff im Eitorfer Flüchtlingsheim

Eitorf: Mann soll auf sein Opfer im Bett eingestochen haben
Am 8. Oktober kam es in einem Flüchtlingsheim in Eitorf zu einem schweren Vorfall. Ein 39-jähriger Bewohner wurde im Schlaf von einem 28-jährigen Zimmernachbarn angegriffen. Dieser stand mit einem Messer in der Hand neben dem Bett des Opfers und stach mindestens viermal auf ihn ein. Der erste Angriff traf die rechte Schulter des Schlafenden, der sich gerade erhoben hatte. Während zwei weiterer Angriffe auf seinen Bauch, die er abwehren konnte, erlitt er beim vierten Stich eine Verletzung am rechten Oberschenkel. Das Opfer schaffte es, den Angreifer wegzuschubsen und durch das Fenster ins Freie zu fliehen, erlitt jedoch schwere Stich- und Schnittverletzungen sowie eine Rippenprellung.
Rechtliche Schritte und psychiatrische Beurteilung
Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen den 28-jährigen Afghanen erhoben. Ihm wird versuchter Totschlag sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. In einer Antragsschrift weist die Staatsanwaltschaft jedoch darauf hin, dass der Angreifer möglicherweise nicht schuldfähig ist. Daher wird empfohlen, ihn in eine psychiatrische Anstalt einzuweisen; diese Entscheidung liegt letztlich beim Gericht. Der Beschuldigte befindet sich derzeit in einer Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland in Essen, wo er sich gut fühlt und den behandelnden Ärzten seinen Dank aussprach.
Hintergrund der psychischen Erkrankung
Der Angreifer, der in Afghanistan als Schneider und Taxifahrer gearbeitet hatte, zeigt seit 2019 Anzeichen einer psychischen Erkrankung. Seine Probleme traten auf, als er sich auf der griechischen Insel Kreta befand, wo er unter Halluzinationen und einem Gefühl der Enge litt. In der Folge erhielt er zweimal eine Krankenhausbehandlung, doch nach seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2022 verschlechterte sich sein Zustand erneut. Trotz einer medizinischen Behandlung in Bonn setzte er nach seiner Entlassung die verschriebenen Medikamente ab, was er später als Fehler bezeichnete.
Die bevorstehenden Gerichtsverfahren
Im Verlauf des Prozesses wird auch ein psychiatrischer Sachverständiger angehört werden, um die psychische Verfassung des Angeklagten besser zu bewerten. Der Vorsitzende Richter, Michael Nehring, stellte fest, dass der Angeklagte bereits vor dem Angriff in einen Streit mit einem anderen Bewohner verwickelt war, der möglicherweise als Provokation angesehen wurde. Der gesamte Prozess ist bis zum 4. Juni angesetzt und wird mit Spannung verfolgt.
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