Haare im Wald: Wer sind die geheimnisvollen Wildkatzen des Siebengebirges?

Im Siebengebirge untersucht der BUND mit modernen Methoden die Verbreitung der Wildkatze. Spannende Genanalysen sollen klären, ob die gesammelten Haare tatsächlich von diesen scheuen Tieren stammen.
Im Siebengebirge untersucht der BUND mit modernen Methoden die Verbreitung der Wildkatze. Spannende Genanalysen sollen klären, ob die gesammelten Haare tatsächlich von diesen scheuen Tieren stammen.

Königswinter: Naturschützer sind der Wildkatze auf der Spur

Im Siebengebirge ist ein engagiertes Team von Naturschützern damit beschäftigt, den Bestand der Wildkatze zu erforschen und zu schützen. Katharina Stenglein vom BUND hat in den letzten Wochen spezielle Lockstöcke im Wald platziert, die mit einem Geruchsspray präpariert sind, um die scheuen Tiere anzulocken. Diese Lockstöcke sind so konstruiert, dass sich Wildkatzen an ihnen reiben und Haare hinterlassen, die anschließend zur genetischen Analyse gesammelt werden.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind von großem Interesse, insbesondere für Revierförster Jens Merzbach, der auf die Ergebnisse des Monitorings gespannt ist. Diese Tätigkeiten sind Teil eines größeren Projekts, das darauf abzielt, den Verbleib und die Verbreitung der Wildkatze in der Region zu klären. Bereits jetzt zeigt sich, dass die Wildkatze auf eine spezifische Waldstruktur angewiesen ist, die alte Bäume und Totholz umfasst, um ihren Lebensraum zu sichern.

Katharina Stenglein und ihr Kollege überprüfen wöchentlich die Lockstöcke, um gesammelte Haare sicher zu verpacken und zur Analyse ans Labor zu senden. Die gesammelten Proben werden genutzt, um nicht nur die Wildkatzen zu identifizieren, sondern auch zu klären, ob es möglicherweise Kreuzungen mit Hauskatzen gibt. Diese Informationen sind essenziell, um effektive Schutzmaßnahmen entwickeln zu können.

Besonders wichtig sind die „grünen Korridore“, die den Wildkatzen helfen, sich in ihrer Umgebung zu bewegen und neue Lebensräume zu erschließen. Effiziente Naturschutzmaßnahmen beinhalten auch die Bereitschaft von Spaziergängern und Wanderern, Informationen über Wildkatzen zu verstehen und respektvoll zu handeln. Stenglein mahnt, dass es fatal sein kann, Wildkatzenbabys aus dem Wald mitzunehmen, da ihre Mütter oft nur auf der Jagd sind.

Die Wildkatze, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark dezimiert wurde, hat sich zwar wieder etwas erholen können, doch bleibt ihr Fortbestand fragile. Die fortlaufenden Bemühungen und Studien sind entscheidend, um das Überleben dieser Art langfristig zu sichern und ihre Rolle als Indikator für intakte Ökosysteme zu bewahren.

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