Neuer Detektor für Neutrino-Forschung: Bonn erhält 1 Million Euro Förderung

Neuartiger Detektor für die Suche nach Neutrinos
Ein wegweisendes Forschungsprojekt steht im Fokus der Neutrino-Wissenschaft: Das Physikalische Institut der Universität Bonn wird mit einer beträchtlichen Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen neuen Neutrino-Detektor entwickeln. Unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Schott wird ein spezialisiertes Gerät geschaffen, um den wachsenden Herausforderungen der hochenergetischen Teilchenphysik gerecht zu werden. Diese Initiative wird durch die Reinhart Koselleck-Förderung unterstützt, die bedeutende Innovationen in der Forschung belohnt.
Neutrinos, die fast masselosen und elektrisch neutralen Teilchen, sind im Universum weit verbreitet, doch ihr Nachweis gestaltet sich als äußerst schwierig. Sie interagieren so selten mit Materie, dass sie oft unentdeckt durch unseren Körper reisen. Der aktuelle Detektor des FASER-Experiments (ForwArd Search ExpeRiment) am CERN hat bereits erste Erfolge bei der Erkennung von Neutrinos erzielt, jedoch erfordert der bevorstehende Ausbau des Large Hadron Collider (LHC) eine neue Lösung.
Mit dem bevorstehenden Upgrade des LHC, das die Kollisionsrate dramatisch erhöhen wird, sind die bestehenden Detektoren nicht mehr ausreichend. Die erwarteten Datenmengen, die um das Zwanzigfache steigen werden, erfordern die Entwicklung eines neuen detektorspezifischen Neutrino-Detektors, der diesen hohen Anforderungen gewachsen ist. Der neue Detektor wird auf fortschrittlichen GridPix-Technologien basieren, die bereits in früheren Experimenten erfolgreich eingesetzt wurden.
Diese Technologie bietet die Möglichkeit, Neutrinowechselwirkungen sehr präzise zu messen. Ein zentrales Ziel des Projekts ist, Wechselwirkungen von Elektron- und Myon-Neutrinos in einem bislang unerforschten Energiebereich zu untersuchen. Dies könnte potenziell die erste experimentelle Evidenz für die Existenz von Anti-Tau-Neutrinos liefern, was in der bisherigen Forschung nicht gelungen ist. Die umfassende Erfahrung von Prof. Schott und seinem Team in der Nutzung dieser Technologien verspricht einen entscheidenden Fortschritt in der Neutrino-Forschung.
Mit der Reinhart-Koselleck-Förderung wird zudem die Grundlage gelegt, um die Neutrino-Wissenschaft nachhaltig voranzutreiben und innovative Ansätze zu verfolgen. Die Bemühungen zielen darauf ab, die Grenzen unseres Verständnisses über die fundamentalen Eigenschaften dieses mysteriösen Teilchens zu erweitern und neue Erkenntnisse zu gewinnen, die für die Teilchenphysik von großer Bedeutung sind.
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