Quirinus-Oktav in Neuss: Eine Identifikationsfigur für die ganze Stadt
Neuss feiert seinen Stadt- und Pfarrpatron Quirinus
Das bevorstehende Fest des Stadt- und Pfarrpatrons Quirinus wird von Andreas Süß, dem Neusser Münsterpfarrer, enthusiastisch erwartet. Für die Stadt Neuss ist Quirinus eine bedeutende Figur, die von der gesamten Gemeinde mit Begeisterung gefeiert wird. Die Geschichte des Märtyrers Quirinus reicht bis ins Jahr 1050 zurück, als er nach Neuss kam. Ursprünglich ein Verfolger von Christen unter Kaiser Hadrian, wandelte er sich zum christlichen Glauben, nachdem seine Tochter Balbina durch das Gebet der Christen geheilt wurde. Diese Bekehrung führte schließlich dazu, dass Quirinus selbst als Märtyrer für seinen Glauben starb und bis heute als Vorbild dient.
Eine Überlieferung besagt, dass Neuss im Jahr 475 von Karl dem Kühnen aus Burgund belagert wurde. Durch das Vertrauen auf den heiligen Quirinus, den die Neusser an die Stadtmauer brachten, konnte die Stadt erfolgreich verteidigt werden. Dieses Ereignis prägt bis heute die Beziehung der Einwohner zu ihrem Stadtpatron und zeigt sich in verschiedenen Traditionen, wie dem Versprechen, zwei große Kerzen am Schrein des Quirinus aufzustellen und zu entzünden. Die Identifikation mit Quirinus geht so weit, dass die Bezeichnung „Quirinus-Stadt“ verwendet wird, um den Stolz und die Verbundenheit mit dem Patron zu betonen.
Die bevorstehende Quirinus-Oktav wird mit verschiedenen Veranstaltungen und Prozessionen gefeiert, an denen Jung und Alt teilnehmen. Sternwallfahrten, Führungen und Gottesdienste bieten den Gläubigen die Möglichkeit, sich mit der Bedeutung des heiligen Quirinus auseinanderzusetzen. Die festlichen Feierlichkeiten enden am Sonntag, dem 5. Mai, mit einer Messe im St. Quirinus-Münster, einem Umzug um das Münster und einem gemeinsamen Fest auf dem Münsterplatz. Quirinus bleibt somit eine zentrale Identifikationsfigur für die Stadt Neuss, die durch das Fest zu Ehren ihres Stadtpatrons ihre Tradition und Verbundenheit zum Ausdruck bringt.