Seriendieb vor Bonner Landgericht: Vom Whiskey-Diebstahl zur Bedrohung

Ein mutmaßlicher Seriendieb steht vor Gericht in Bonn, nachdem er Polizisten mit einem Golfschläger bedroht haben soll. Der Fall wirft Fragen zu Ladendiebstahl und Waffengebrauch auf.
Ein mutmaßlicher Seriendieb steht vor Gericht in Bonn, nachdem er Polizisten mit einem Golfschläger bedroht haben soll. Der Fall wirft Fragen zu Ladendiebstahl und Waffengebrauch auf. (Symbolbild/NAG)

Prozess: Ladendieb soll Polizisten mit Golfschläger bedroht haben

Der Fall eines mutmaßlichen Seriendiebs beschäftigt derzeit die 10. Große Strafkammer des Bonner Landgerichts. Anders als in vielen anderen Fällen von Ladendiebstahl, die oft schnell vor einem Amtsgericht verhandelt werden, wurde dieser Fall an eine höhere Instanz überwiesen, was auf die Schwere der Vorwürfe hinweist. Der 37-jährige Angeklagte aus Polen steht im Verdacht, bei mehreren Gelegenheiten gefährliche Werkzeuge eingesetzt zu haben.

Sein Vorgehen ist besonders alarmierend. Am 21. Juni 2024 soll er in einem Supermarkt in Niederkassel zwei Flaschen Whiskey gestohlen haben. Als er versuchte, den Laden zu verlassen, löste er den Alarm aus und wurde von vier Zeugen aufgehalten. In dieser Situation wehrte er sich vehement und schwenkte eine Rasierklinge, was zu einer ernsthaften Bedrohung führte, bis ihm das Messer aus der Hand fiel und er festgehalten werden konnte.

Eine weitere Anklage betrifft einen Vorfall, der sich am 22. Oktober 2024 ereignete. Der Angeklagte wird beschuldigt, mit einem Golfschläger in eine Kneipe eingebrochen zu sein, um zwei Flaschen Alkohol zu stehlen. Nachdem er den Laden verlassen hatte, wurde er von einem Zeugen verfolgt. Bei dieser Auseinandersetzung soll er sowohl den Zeugen als auch zwei alarmierte Polizisten mit dem Golfschläger bedroht haben. Der Vorfall endete, als die Beamten ihre Dienstwaffen zogen und er das Sportgerät aufgab.

Einblick in die Prozessdetails

Der Angeklagte hat in der Verhandlung mehrere Diebstähle zugegeben, darunter auch das Entwenden von Jacken aus einer Boutique sowie Werkzeuge von einer Baustelle. Es wurde angemerkt, dass der Mann seine Taten in hohem Maße mit seiner Alkoholsucht in Verbindung bringt. Seine Situation hat sich während der Untersuchungshaft verbessert, und er berichtet, nun „trocken“ zu sein und eine Adresse in Siegburg zu haben.

Die Verhandlung vor dem Landgericht Bonn wird bis Anfang Juni fortgeführt, was den mutmaßlichen Seriendieb vor eine ernsthafte Konsequenz stellen könnte. Mit Blick auf die Schwere der Anschuldigungen, insbesondere den Einsatz von Waffen bei seinen Straftaten, sind die möglichen Haftstrafen erheblich, vor allem im Vergleich zu leichteren Fällen von Ladendiebstahl.

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