Titel: Städte im Umbruch: Einweg-Steuern gegen Müllflut in Bonn und Co.

144 Städte haben Interesse an Verpackungssteuern für weniger Einweg-Müll – Deutsche Umwelthilfe e.V.
Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass 144 Städte in Deutschland Interesse an der Einführung von Steuern auf Einweg-Takeaway-Verpackungen haben. Neun Städte und eine Gemeinde, darunter Bonn und Köln, sind bereits in der Planungsphase für die Umsetzung dieser Steuer. Weitere 64 Städte befinden sich in der Prüfungsphase, während 53 Städte aktuell Anträge hierzu beraten. Darüber hinaus äußerten 17 weitere Städte grundsätzliches Interesse an einer Einwegsteuer.
Die DUH empfiehlt, die geplante Einführung von Einweg-Verpackungssteuern mit dem Ausbau von Mehrweginfrastrukturen zu kombinieren. Dies könnte helfen, die Akzeptanz und Nutzung von Mehrwegverpackungen zu fördern. Die Organisation kritisiert die bisherige Untätigkeit auf Bundesebene erheblich, insbesondere im Hinblick auf die fehlende Förderung von Mehrwegsystemen im Koalitionsvertrag der Bundesregierung.
Die gegenwärtigen Trends zeigen, dass der Verbrauch von Einweg-Takeaway-Verpackungen gestiegen ist, eine Entwicklung, die laut der DUH dringenden Handlungsbedarf erfordert. Städte, die bereits Vorreiter im Bereich Verpackungssteuern sind, wie Tübingen und Konstanz, haben positive Erfahrungen gesammelt. Eine signifikante Reduzierung der Vermüllung in diesen Städten konnte festgestellt werden, begleitet von einem Anstieg in der Nutzung von Mehrwegverpackungen.
Die DUH hebt hervor, dass seit 2014 eine verpflichtende Steuer als eine der effektivsten Maßnahmen gegen den übermäßigen Gebrauch von Einwegverpackungen gesehen wird. Die Initiative „Plastikfreie Städte“ fordert die Kommunen auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und somit zu einem nachhaltigeren Wirtschaften beizutragen. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, über mutige Schritte ihrer Stadt in der Frage der Einwegverpackungen Einfluss zu nehmen, indem sie sich an Umfragen und Aktionen der DUH beteiligen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Einführung von Verpackungssteuern ein bedeutender Schritt im Hinblick auf Abfallvermeidung und Umweltschutz sein kann, wenn er mit der richtigen Infrastruktur unterstützt wird. Die Einbindung von Gastronomie und weiteren Dienstleistern in diese Prozesse wird als entscheidend erachtet, um eine breite Akzeptanz zu erzielen.
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