Wasserstoffwirtschaft im Blick: IHK-Roadshow untersucht Zukunft der Energieversorgung in Münster

IHK NRW startet Wasserstoff-Roadshow in Münster: Experten diskutieren Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft für eine sichere Energiezukunft. Nächste Termine in Bonn und Hagen.
IHK NRW startet Wasserstoff-Roadshow in Münster: Experten diskutieren Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft für eine sichere Energiezukunft. Nächste Termine in Bonn und Hagen.

Wasserstoff: Roadshow der IHK NRW in Münster gestartet

Münster – Im Rahmen der „H2-Roadshow“ der IHK Nordrhein-Westfalen fand in Münster der Auftakt zu einem bedeutenden Austausch über die Wasserstoffwirtschaft statt. Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, betonte, dass die Energiefrage nach wie vor eine zentrale Herausforderung für die deutsche Wirtschaft darstellt. Zusammen mit mehr als 50 Fachleuten aus der Industrie- und Energiewirtschaft wurde die komplette Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft analysiert, um zu ermitteln, inwieweit Wasserstoff zukünftig zur sicheren Energieversorgung beitragen kann.

Im Verlauf der Veranstaltung heben Experten wie Dr. Eckhard Göske, Leiter der Industrieabteilung der IHK Nord Westfalen, hervor, dass der Maschinen- und Anlagenbau bereits proaktive Schritte unternommen hat, um eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Trotz der bemerkenswerten Fortschritte besteht jedoch weiterhin eine erhebliche Unsicherheit bezüglich des Umstiegs auf grüne Gase. Dies zeigt sich auch in der zurückhaltenden Haltung potenzieller Anwender dieser neuen Technologien.

Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Flexibilität, die moderne Technologien bieten. Göske erklärte, dass es nun möglich ist, verschiedene Gasarten für die Prozesswärme zu nutzen und Wasserstoff beispielsweise mit Erdgas zu mischen. Diese Optionen könnten den Unternehmen den Zugang zur Wasserstofftechnik erleichtern. Die Ausrüster richten ihren Fokus auf den europäischen Markt, insbesondere Deutschland, wo der politische Wille zur Förderung von Wasserstoff stark ausgeprägt ist.

Jedoch bleibt die Nachfrage nach wasserstoffbasierter Technik bislang hinter den Erwartungen zurück. Vertreter von Firmen wie Honeywell und Keller HCW berichten von einem nach wie vor niedrigen Niveau der Nachfrage. Parallel dazu wurde in der Veranstaltung die kritische Frage erörtert, woher der benötigte Wasserstoff für die Industrie kommen soll. Prof. Dr. Klaus Görner wies darauf hin, dass die Politik plant, 80 Prozent des Bedarfs aus dem Ausland zu decken, was der Abhängigkeit von Importen Vorschub leisten könnte.

Die Roadshow wird in Bonn am 30. April und in Hagen am 21. Mai 2023 fortgesetzt, um weiteren Austausch und Entwicklungen in der Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen könnten entscheidend sein, um strategische Entscheidungen zu unterstützen und Unternehmen bei der Integration von Wasserstofftechnologien zu helfen.

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