Horror-Ameise bedroht Tübingen: Maßnahmen gegen aggressive Plage

Tübingen kämpft gegen die aggressive „Horror-Ameise“ Tapinoma magnum. Ordnungsbürgermeisterin besucht betroffene Anwohner.
Tübingen kämpft gegen die aggressive „Horror-Ameise“ Tapinoma magnum. Ordnungsbürgermeisterin besucht betroffene Anwohner. (Symbolbild/NAGW)

Horror-Ameise bedroht Tübingen: Maßnahmen gegen aggressive Plage

Tübingen, Deutschland - Was ist da los in Baden-Württemberg? Anwohner in Tübingen, insbesondere im Beethovenweg, klagen über die aggressive Ameisenart Tapinoma magnum, auch bekannt als die „Horror-Ameise“. Diese kleinen Tierchen machen nicht nur Eindruck durch ihre numinöse Bezeichnung, sondern haben auch das Potenzial, erheblichen Schaden anzurichten. Die Ameisen dringen in Häuser ein und verursachen vielfach bereits Stromausfälle, wie die Stadt Kehl erfahren musste, wo sogar ein Kinderspielplatz schließen musste, weil die Ameisen die gesamte Infrastruktur beeinträchtigt haben, wie Schwäbische.de berichtet.

Die Ausbreitung dieser Ameisenart ist inzwischen in mehreren Regionen Baden-Württembergs besorgniserregend. So wurden auch in Schutterwald und anderen Städten wie Karlsruhe und Heidelberg Nachweise erbracht, die die Experten hellhörig machen. Diese Beobachtungen führten zu einem Treffen von Politikern und Wissenschaftlern in Offenburg, wo die Problematik ausführlich diskutiert wurde, denn die Ameisen sind nicht nur ein lokales, sondern ein regionales Ärgernis, wie auch ZDF.de feststellt.

Folgen der Ausbreitung

Trotz der Gegebenheiten sind die Behörden nur bedingt berechtigt, Maßnahmen zu ergreifen. So ist die Ameisenart in der EU nicht als invasiv eingestuft, was rechtliche Konsequenzen für die Bekämpfung hat. Tübingens Ordnungsbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel war vor Ort, um sich selbst ein Bild vom Ausmaß des Befalls zu machen. Die Stadt hat dennoch ein Maßnahmenpaket geschnürt, um die Ameisenpopulation zu beobachten und, wenn nötig, zu bekämpfen.

Für die betroffenen Bewohner ist die Situation jedoch frustrierend. Sie werden ermutigt, Sichtungen der Ameisen zu melden und Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren. Anscheinend ist die Lage ernst, denn Experten warnen davor, dass sich die Horror-Ameisen weiter ausbreiten werden. Wissenschaftler von den Staatlichen Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe sind bereits aktiv und untersuchen die Verbreitung von Tapinoma magnum, die nicht nur in Baden-Württemberg zu beobachten ist, sondern auch in Rheinland-Pfalz, Hessen und sogar Ostfrankreich festgestellt wurde Schwäbische.de.

Alltag der Ameisen

Doch was genau macht diese Ameisenart so besonders? Tapinoma magnum bildet riesige Kolonien und hat eine bemerkenswerte Fähigkeit, in Häuser einzudringen. Die Ameisen sind für Menschen zwar ungefährlich, können jedoch immense Schäden an Wegen und anderer Infrastruktur verursachen. Dies führt dazu, dass einige Städte, wie das bereits erwähnte Kehl, jährlich bis zu 50.000 Euro für die Bekämpfung der Ameisen aufbringen müssen ZDF.de.

Weltweit gibt es zwischen 20.000 und 30.000 Ameisenarten, wovon in Deutschland 114 Arten bekannt sind. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem durch Bodenverbesserung und Schädlingbekämpfung. Da gibt es viele nützliche Ameisen, aber leider auch solche, die als Schädlinge auftreten. Tapinoma magnum reiht sich in die Liste eingeschleppter Arten ein, deren Bekämpfung nicht immer einfach ist, da sie den einheimischen Arten zum Verwechseln ähnlich sieht, wie auch Ardap.de erklärt.

Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Während die Wissenschaftler und Behörden mit Hochdruck an Lösungen arbeiten, müssen die Anwohner möglicherweise zunächst lernen, wie sie mit den kleinen Störenfrieden umgehen. Entspannende Zeiten sind das jedenfalls nicht für die Betroffenen, die jetzt hoffen, dass die Behörden bald ein effektives Handlungsprogramm präsentieren. Denn eines steht fest: Die Horror-Ameise macht keinen Spaß.

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OrtTübingen, Deutschland
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