Schock für Tübingen: CustomCells schließt Werk und entlässt 68 Mitarbeiter!

Schock für Tübingen: CustomCells schließt Werk und entlässt 68 Mitarbeiter!

Tübingen, Deutschland - Die traurigen Nachrichten aus der Welt der Batteriefertigung sind bestätigt: CustomCells, ein deutscher Batteriehersteller mit Standorten in Itzehoe und Tübingen, hat sein Werk in Tübingen endgültig geschlossen. Damit verlieren alle 68 Mitarbeiter dort ihren Arbeitsplatz. Die Schließung ist das direkte Resultat der Insolvenz, die im Mai 2025 anmeldet wurde – ein Schritt, der auf die Zahlungsschwierigkeiten eines wichtigen Kunden, dem Luftfahrtunternehmen Lilium, zurückzuführen ist. Wie Merkur berichtet, waren die ausstehenden Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe und konnten nicht vorhergedeckt werden.

Es mag überraschen, dass trotz der Schließung des Tübinger Werks die Zukunft des Hauptsitzes in Itzehoe nicht so düster erscheint. Neue Investoren, darunter ein Konsortium aus verschiedenen Family Offices, haben die Geschäfte von CustomCells übernommen und somit eine Sanierung angestoßen. Rund 80 Prozent der Arbeitsplätze in Itzehoe bleiben bestehen und sollen in der Perspektive stabil gesichert sein. Das Tübinger Werk hingegen gehört nicht zur Zukunftsplanung des Unternehmens, die von Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster betont wurde. Umso tragischer ist, dass der Standort bereits im März 2025 vonseiten des Landes Baden-Württemberg mit 8 Millionen Euro gefördert wurde, um die Batterieforschung voranzutreiben. Ein modern geplanter Pilotanlagenausbau für neue Rundzellen-Batterien wird jedoch nicht mehr realisiert – was für die Region Baden-Württemberg ein herber Rückschlag bedeutet.

Neuer Kurs ohne Tübingen

Die Entscheidung, das Werk in Tübingen zu schließen, war bereits vorher festgelegt, und es gibt keine Perspektiven für eine Wiedereröffnung. Der Betrieb der Fabrik war zuvor schon stillgelegt worden, und die Arbeitsverhältnisse der freigestellten Mitarbeiter werden im Verlauf dieses Monats beendet. Die eingeschränkte Finanzierungslage des Unternehmens, die zu der Insolvenz führte, verdeutlicht, wie gravierend die Herausforderungen in der Batteriebranche sind. T-Online hebt hervor, dass die Anstrengungen, Unterstützung von Landes-, Bundes- und EU-Institutionen zu bekommen, letzten Endes erfolglos waren.

Mit der Schließung in Tübingen geht ein wichtiger Teil der deutschen Innovationskraft in der Batterieforschung verloren. Wie bereits SWR Aktuell berichtete, war die Insolvenz das Resultat einer gesamten Branche, die unter Druck steht und mit großen Herausforderungen zu kämpfen hat. CustomCells hatte sich noch große Hoffnungen gemacht, die Krise zu überwinden, doch die Realität sieht nun leider anders aus und verdeutlicht die Schwierigkeiten, die auf dem Weg zur Energiewende noch zu bewältigen sind.

Details
OrtTübingen, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)