Schmuckdiebe als falsche Wasserwerker: Prozess in Verden startet!

Schmuckdiebe als falsche Wasserwerker: Prozess in Verden startet!

Oldenburg, Deutschland - Vor dem Landgericht Verden stehen aktuell vier Männer aus dem Kreis Diepholz, die sich wegen Betrugs und Diebstahls in gleich mehreren Fällen verantworten müssen. Diese so genannten „falschen Wasserwerker“ haben zwischen Juni 2024 und Januar 2025 in Oldenburg, Wildeshausen und Berlin insgesamt elf Taten begangen. Laut NWZonline gestanden alle Angeklagten ihre Taten, nachdem sie sich mit der 3. großen Jugendkammer und der Staatsanwaltschaft auf eine Verständigung geeinigt hatten.

Besonders heikel wird es, wenn man bedenkt, dass die ältesten Opfer bereits über 80 Jahre alt sind. Schmuck mit einem geschätzten Wert von 5300 Euro wurde erbeutet, wobei dieser ideelle Wert von den Versicherungen nicht reguliert wurde. Ein Sohn einer betroffenen Familie, der als Zeuge auftrat, schilderte, wie seine Eltern von den Tätern ausgeplündert wurden, während er selbst vor Ort war. Der Zustand seiner Mutter, die nach dem Überfall an Schlafstörungen und Angstzuständen leidet, ist alarmierend, während sein Vater an Demenz erkrankt ist.

Gesetzesurteil und Folgen

Die aufgegriffenen Männer wurden unterschiedlich bestraft. Zwei Brüder, 20 und 30 Jahre alt, erhielten Bewährungsstrafen von eineinhalb bis zwei Jahren, wobei der 30-Jährige bereits wegen Computerbetrugs vorbelastet war. Ein dritter Angeklagter, ein 38-jähriger Verwandter der Brüder, bekam eine Bewährungsstrafe von drei bis neun Monaten, während der älteste Angeklagte aus Asendorf mit bis zu drei Jahren und zwei Monaten rechnen muss, da er zur Tatzeit unter laufender Bewährung stand. Die Familie des 20-jährigen Täters hat angeboten, 5000 Euro Schadensersatz zu leisten, um den entstandenen Schaden zu mildern.

Die Betrugsmasche, die die Täter verwendet haben, ist kein Einzelfall. Nicht nur in Verden, sondern auch in anderen Städten, wie kürzlich in Göttingen, berichten Polizeibehörden von ähnlichen Vorfällen. Hier tricksten zwei falsche Wasserwerker ein Senioren-Ehepaar aus und stahlen Bargeld und wertvollen Schmuck, indem sie ein Wasserrohrbruch-Szenario fälschten und mit gefälschten Ausweisen das Vertrauen der Senioren gewannen, wie Tag24 berichtet.

Prävention ist der Schlüssel

Die Tragik solcher Täterwechsel zeigt, wie wichtig es ist, ältere Menschen über gängige Betrugsmaschen aufzuklären. Oft zielen die Betrüger gezielt auf Senioren ab und nutzen deren Vertrauen aus. Bekannt sind beispielsweise der Enkeltrick und Schock-Anrufe, die gezielt dazu führen, dass Hilfeleistungen im Zweifel schnellstmöglich eingestellt werden. Es ist daher entscheidend, Senioren zu sensibilisieren und Best Practices zu etablieren, um sich zu schützen. Dazu gehören etwa das Überprüfen der Identität von Besuchern und das Informieren von Angehörigen oder der Polizei über verdächtige Vorkommnisse, wie Pflegehilfe empfiehlt.

Natürlich bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle nicht nur in den Gerichtssälen, sondern auch im Bewusstsein der Menschen verankert werden, um potenziellen Tätern das Handwerk zu legen und älteren Menschen eine sichere Lebensumgebung zu ermöglichen.

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OrtOldenburg, Deutschland
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