Wirtschaftliche Ungleichheit: Bürgerkriegsrisiko in Amerika steigt!

Eine Tübinger Studie zeigt: Wirtschaftliche Ungleichheit erhöht Bürgerkriegsrisiken in USA, Großbritannien und Russland.

Eine Tübinger Studie zeigt: Wirtschaftliche Ungleichheit erhöht Bürgerkriegsrisiken in USA, Großbritannien und Russland.
Eine Tübinger Studie zeigt: Wirtschaftliche Ungleichheit erhöht Bürgerkriegsrisiken in USA, Großbritannien und Russland.

Wirtschaftliche Ungleichheit: Bürgerkriegsrisiko in Amerika steigt!

In letzter Zeit wird das Thema wirtschaftliche Ungleichheit immer drängender diskutiert. Eine aktuelle Studie der Universität Tübingen bringt besorgniserregende Erkenntnisse ans Licht: Steigende wirtschaftliche Ungleichheit erhöht das Risiko für Bürgerkriege, insbesondere in Ländern wie den USA, Großbritannien und Russland. Laut der Studie, die im angesehenen Fachjournal „Review of Income and Wealth“ veröffentlicht wurde, zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen ungleicher Einkommensverteilung und der Wahrscheinlichkeit von Konflikten.

Professor Jörg Baten, der die Studie leitet, erklärt, dass in den letzten 200 Jahren Daten aus 193 Ländern ausgewertet wurden, wobei auch Grenzveränderungen berücksichtigt wurden. Neu ist ein Maßstab zur Berechnung der wirtschaftlichen Ungleichheit, der neben Einkommen und Landbesitz auch Abweichungen von der durchschnittlichen Körpergröße einbezieht. Diese Körpergröße fungiert als Indikator für den Lebensstandard und hebt eine bedenkliche Tatsache hervor: Vor dem US-Bürgerkrieg beispielsweise nahmen die Unterschiede in der Körpergröße zwischen Einkommensgruppen zu, was auf soziale Spannungen hinwies.

Statistische Erkenntnisse und internationale Trends

Die Studie zeigt, dass das Risiko eines Bürgerkriegs in den USA in den letzten 30 Jahren von 10% auf 21% gestiegen ist. Aber nicht nur in den USA sind die Ungleichheiten gewachsen. Auch in Großbritannien, China, Indien und Russland beobachten Experten ähnliche Trends. Vorangegangene Bürgerkriege schaffen ein höheres Risiko für neue Konflikte, während erfolgreiche Demokratisierungsmaßnahmen tendenziell dazu beitragen, solche Risiken zu verringern.

Wirtschaftswachstum hat sich als wenig hilfreich erwiesen, um diese Probleme anzugehen. Die Diskussion über wirtschaftspolitische Maßnahmen wie progressive Einkommensteuern und verbesserten Zugang zu Bildung wird somit aktueller denn je. In Deutschland hat die Einkommensungleichheit seit den 1970er-Jahren zugenommen, mit einem signifikanten Anstieg zwischen den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren, wie die politischen Analysen der Bundeszentrale für politische Bildung verdeutlichen.

Die soziale Dimension der Ungleichheit

Die Zahlen zur weltweiten Einkommensungleichheit sind alarmierend. 2021 verdienten die reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung im Durchschnitt etwa 87.000 Euro, während die ärmsten 50 Prozent mit nur 2.800 Euro auskommen mussten. Zudem zeigen diese Daten, dass die Vermögensverteilung noch ungleicher ist. Die reichsten 10 Prozent besitzen im Durchschnitt 551.000 Euro, während die ärmsten 50 Prozent lediglich 4.100 Euro ihr Eigen nennen können. Diese Ungleichheit hat weitreichende gesellschaftliche Folgen, von einer höheren Kriminalitätsrate bis hin zu schwächerem sozialen Vertrauen.

Das Correlates of War-Projekt hat sich darauf spezialisiert, zuverlässige Daten in den internationalen Beziehungen zu sammeln und zu verbreiten und könnte eine wertvolle Ressource sein, um die laufende Diskussion über Ungleichheit und ihre politischen Implikationen zu unterstützen. Mit seinen Prinzipien der Transparenz und Dokumentation trägt dieses Projekt dazu bei, die Herausforderungen, die sich aus wirtschaftlichen Ungleichheiten ergeben, besser zu verstehen.