Proteste gegen CSU und AfD: Bayern steht auf für die Demokratie!

München, Deutschland - In Bayern sind heute zahlreiche Proteste gegen die Zusammenarbeit von CSU und AfD geplant. Diese Demonstrationen stehen im Kontext der jüngsten Abstimmungen im Bundestag, in denen ein Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Unterstützung der AfD durchgesetzt wurde. Dies markiert den ersten erfolgreichen Antrag im Bundestag, der mithilfe der AfD zustande kam. Kritiker werfen der CDU und CSU vor, die sogenannte Brandmauer eingerissen zu haben, die eine Kooperation mit Rechtsextremen verhindern sollte. Über das Bündnis „München ist bunt!“ wurde zur Münchner Demonstration unter dem Motto „Sei die Brandmauer!“ aufgerufen. Proteste sind nicht nur in München, sondern auch in Nürnberg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Aschaffenburg und Freising geplant.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte Zufriedenheit mit dem Abstimmungsergebnis und forderte einen klaren Richtungswechsel. In den kommenden Tagen und Wochen sind weitere landes- und bundesweite Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und die AfD angekündigt, insbesondere im Vorfeld der nächsten Bundestagswahl am 23. Februar.

Reaktionen auf Merz‘ Antrag

Die politischen Reaktionen auf den Antrag von CDU-Chef Friedrich Merz sind gemischt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich klar von Merz distanziert und geäußert, dass es ihrer Meinung nach falsch sei, eine Mehrheit im Bundestag mit Stimmen der AfD zu ermöglichen. Sie plädiert dafür, dass demokratische Parteien über parteipolitische Grenzen hinweg zusammenarbeiten sollten, um schreckliche Attentate wie die in Magdeburg und Aschaffenburg zu verhindern. Merkel bezieht sich auf Merz‘ frühere Aussagen, wonach nur über Anträge abgestimmt werden solle, die im Vorfeld mit der SPD und den Grünen abgestimmt wurden, und bezeichnet dies als Ausdruck großer staatspolitischer Verantwortung.

Proteste gegen Rechtsextremismus

Parallel zu den Protesten in Bayern sind auch landesweit Demos gegen Rechtsextremismus geplant, die von Initiativen wie Campact, „Fridays for Future“ und „Eltern gegen Rechts“ organisiert werden. Ursprünglich für 2.000 Teilnehmer angemeldet, wird nun mit bis zu 10.000 Teilnehmern gerechnet. Diese Veranstaltungen sind eine Reaktion auf die wahrgenommene Gefährdung der Demokratie, ausgelöst durch die politischen Entwicklungen in Deutschland und das Aufkommen der AfD. Politisch bezieht sich dies auch auf die Kontextualisierung der rechten Bewegung, die durch die Wahl von Donald Trump und die Situation in Österreich verstärkt wurde.

Der Protestforscher Alexander Leistner sieht Parallelen zur aktuellen Situation und betont, dass Demonstrationen eine Ansteckungswirkung haben können. Zwar könnten die Teilnehmerzahlen nach Massendemonstrationen im letzten Jahr zurückgehen, doch es besteht die Möglichkeit, dass sich neue Dynamiken entwickeln. Initiativen fordern ein aktives Vorgehen gegen rechtsextreme Strukturen und die Eindämmung der Macht großer Tech-Unternehmen, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern und Hass im digitalen Raum zu bekämpfen. Luisa Neubauer unterstreicht die Bedeutung des Engagements gegen die Gleichgültigkeit der Demokraten, denn Antidemokraten gewännen durch diese.

Während die politische Landschaft sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Protestbewegungen auf die Stimmung in der Bevölkerung auswirken werden und ob sie in der Lage sind, den Druck auf die politischen Entscheidungsstrukturen aufrechtzuerhalten.

tz berichtet, dass …
Süddeutsche informiert über …
Tagesschau beleuchtet die …

Details
Vorfall Protest
Ursache Verschärfung der Migrationspolitik
Ort München, Deutschland
Quellen