Waldumbau in Brandenburg: Aufbruch zu feuerfesten Mischwäldern!
Treuenbrietzen, Deutschland - In Brandenburg herrscht Frühjahrs trockenheit, was die Waldbrandgefahr anhebt. ES wird darauf hingewiesen, dass die aktuelle Situation in den Wäldern dringend neue Ansätze erfordert. Die Ökologin Antje Bischoff, Projektleiterin des Forschungsprojekts „Pyrophob“, erläutert die Notwendigkeit, Monokulturen zu überdenken, um die Wälder widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und Waldbrände zu gestalten. Das Projekt, das von acht Umwelt- und Forschungseinrichtungen getragen wird, läuft seit 2020 und endet am 30. April 2025. Das zentrale Ziel besteht darin, „feuerabweisende“ Mischwälder zu entwickeln.
Brandenburg hat in den letzten Jahren mit verheerenden Waldbränden zu kämpfen gehabt. Die größten Brände ereigneten sich 2018 in Treuenbrietzen mit 400 Hektar und 2019 in Jüterbog, wo 800 Hektar in Flammen aufgingen. Vor diesen Vorfällen gab es keine standardisierten Verfahren für den Umgang mit Brandflächen, was die Wissenslücken in der Brandprävention offenbarte. Übliche Methoden wie Kahlschlag und Neupflanzung reichen oft nicht aus, wie Förster Dietrich Henke demonstriert. Er hat alternative Ansätze ausprobiert, indem er verkohlte Bäume stehen ließ, Flächen mulchte und eigenes Saatgut verwendete. Solche Maßnahmen könnten entscheidend für zukünftige Waldmanagementstrategien sein.
Die Rolle des Totholzes
Ein zentrales Ergebnis von „Pyrophob“ ist die Erkenntnis über die Bedeutung von Totholz. Totholz kann entscheidend zur Speicherung von Feuchtigkeit beitragen, die als Windbremse wirkt und Schatten bietet, wodurch extreme Temperaturspitzen vermieden werden. Studien haben gezeigt, dass kahle Flächen im Sommer bis zu 50 Grad erreichen und neugepflanzte Kiefernsämlinge somit vertrocknen. In ähnlicher Weise bestätigt Daniel Müller, der Leiter des Parkmanagements im Nationalpark Berchtesgaden, dass stehendes Totholz und größere liegende Stammteile schwer entflammbar sind und zur Bodenstabilität sowie dem Nährstoffkreislauf beitragen. Er sieht kein Problem mit Totholz, da Waldbrände eher durch trockenes Gras und Buschwerk ausgelöst werden.
Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass der Ansatz zur Handhabung von Totholz stark variiert. Im Nationalpark Berchtesgaden sind Borkenkäferprobleme keine Quelle erhöhten Waldbrandrisikos. Stattdessen sorgen bereits existierende Managementstrategien dafür, dass kleinräumige Borkenkäferlücken gebildet werden, die keine großen Totholzflächen erzeugen. Dies steht im Gegensatz zu den Möglichkeiten in Brandenburg, wo die städtischen und ländlichen Eigentümer unisono ihre Waldbewirtschaftung selbstständig bestimmen, oft ohne Gewähr, dass umweltfreundliche Praktiken berücksichtigt werden.
Waldumbau und Vorschläge zur Verbesserung
Der Waldumbau in Brandenburg wird vorangetrieben, allerdings bleiben die Fortschritte hinter den Erwartungen zurück. Ein Vorschlag zur Optimierung der Waldwirtschaft ist die Anpassung des Waldgesetzes, um Ökosystemleistungen zu honorieren. Es wird immer deutlicher, dass Mischwälder, die mehr Laubbäume beinhalten, notwendig sind, da Laub schwerer brennt als Nadelholz. Die Seminarreihe „Pyrophob“ zeigt unterschiedliche Perspektiven auf, bietet jedoch einen einheitlichen Konsens über die negativen Auswirkungen der radikalen Entfernung von Totholz und ignoriert somit die Wichtigkeit für die Biodiversität.
Für die Zukunft der Wälder in Brandenburg wird weiterhin Geduld und eine verstärkte Rückkehr zur Wildnis gefordert. Nur durch derartige Maßnahmen kann den Herausforderungen des Klimawandels und den damit verbundenen Waldbrandgefahren begegnet werden, sodass eine nachhaltige Waldnutzung möglich wird. Mehr Informationen über die Forschung zu diesem Thema finden Sie auf rbb24, bgland24 und Waldwissen.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Waldbrandgefahr, Monokulturen, Borkenkäferbefall, trockene Witterung |
Ort | Treuenbrietzen, Deutschland |
Quellen |