Betrug mit Asyl-Bezahlkarten: Bürgermeister schlägt Alarm!
Greiz, Deutschland - In Deutschland ist die Diskussion um die Bezahlkarte für Asylbewerber intensiver denn je. Ab sofort erhalten Asylbewerber in vielen Regionen Bezahlkarten anstelle von Bargeldleistungen, wobei diese nur in Supermärkten akzeptiert werden. Diese Maßnahme soll als Antwort auf die Herausforderungen in der Asylpolitik dienen. Es wurden jedoch bereits Bedenken über mögliche Betrugsfälle geäußert. Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider (CDU) warnte, dass die aktuelle Handhabung es Asylbewerbern ermöglicht, die Bezahlkarte in Bargeld umzuwandeln. In einem offenen Brief an die Landesregierung forderte er eine Deaktivierung der SEPA-Funktion der Bezahlkarten, die Überweisungen auf andere Konten ermöglicht.
Besonders alarmierend ist die Möglichkeit, dass Asylbewerber Geld an Freunde überweisen können, die es anschließend in bar abheben. Historisch gesehen haben Asylbewerber bereits Tricks angewendet, um Lebensmittelgutscheine in Bargeld umzuwandeln, beispielsweise durch den Verkauf von Pfandflaschen. Experten befürchten, dass die neue Bezahlkarte solche Umgehungen noch einfacher macht, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Zudem wird eine Rückabwicklung der Asylpolitik gefordert, da diese in den letzten zehn Jahren nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Politische Rahmenbedingungen und regionale Unterschiede
In einem Zusammenschluss haben 14 Bundesländer ein gemeinsames Vergabeverfahren für die Bezahlkarte vereinbart, wobei Bayern und Mecklenburg-Vorpommern eigene Wege einschlagen möchten. Die Bezahlkarte hat eine guthabenbasierte Debit-Funktion, die als Ersatz für Bargeld dient. Jedes Bundesland kann dabei selbst die Höhe des Barbetrags und zusätzliche Funktionen festlegen. Diese Karten funktionieren ausschließlich innerhalb Deutschlands und sind nicht überziehbar; Überweisungen sind ebenfalls ausgeschlossen. Ministerpräsidenten erhoffen sich durch die Maßnahme einen geringeren Verwaltungsaufwand sowie eine Reduzierung von Schlepperkriminalität.
Politikwissenschaftler Hans Vorländer sieht in der Bezahlkarte Potenzial zur Vereinfachung des Aufnahmeprozesses, erwartet jedoch keine signifikanten Änderungen bei den Ankunftszahlen von Flüchtlingen. Kritiker, wie Sozialwissenschaftler Marcus Engler, bezeichnen die Bezahlkarte als Symbolpolitik, die nicht nachweislich positive Effekte auf die Fluchtbewegungen hat.
Kritik und Erfahrungen aus Pilotprojekten
Die Maßnahme stößt auf heftige Kritik. Andrea Kothen von Pro Asyl bezeichnet sie als diskriminierend und abschreckend. Pilotprojekte in mehreren Landkreisen, darunter Greiz und Eichsfeld, zeigen jedoch, dass es positive Rückmeldungen hinsichtlich weniger Verwaltungsaufwand gibt. In Thüringen wurde vermerkt, dass die Akzeptanz der Bezahlkarte hoch sei, auch wenn es Einschränkungen in kleineren Geschäften gibt.
In Bayern wurden bereits die ersten Bezahlkarten ausgegeben, und die Ampel-Koalition in Berlin hat sich auf eine Gesetzesgrundlage geeinigt, um den Wunsch der Länder nach einem rechtssicheren Rahmen zu unterstützen. Es wird erwartet, dass die Bezahlkarte als Option ins Asylbewerberleistungsgesetz aufgenommen wird. Kritiker befürchten jedoch, dass Asylbewerber in Geschäften erkennbar sind, was als Diskriminierung angesehen werden könnte. Der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Integration und Migration ist der Meinung, dass die Bezahlkarte Flüchtlinge nicht von der Einreise abhalten wird.
Angesichts dieser gemischten Reaktionen steht fest, dass die Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber ein komplexes Thema ist, das sowohl Chancen als auch erhebliche Herausforderungen birgt. Beobachter werden die Entwicklungen in den kommenden Monaten aufmerksam verfolgen müssen.
Details | |
---|---|
Vorfall | Betrug |
Ort | Greiz, Deutschland |
Quellen |