Britax Römer schließt Leipheimer Fabrik: 216 Arbeitsplätze in Gefahr!

Leipheim, Deutschland - Britax Römer, der renommierte Hersteller von Autokindersitzen, hat angekündigt, die Produktion am Standort Leipheim in Bayern bis zum Jahr 2026 zu schließen. Diese Entscheidung betrifft mehr als 200 der insgesamt 290 Mitarbeiter am Hauptsitz, wie zvw.de berichtet. Die Transformation des Unternehmens ist das Ergebnis wachsender finanzieller Herausforderungen, die sich durch Umsatzrückgänge und steigende Produktionskosten in Deutschland ergeben haben.
Britax Römer, das aus der Fusion des deutschen Unternehmens Römer und des britischen Unternehmens Britax im Jahr 1978 hervorgegangen ist, hat bereits vor 2021 einen negativen Trend erlebt. Der Umsatz ist in den Jahren 2022 und 2023 um rund 25 Prozent gesunken, während 2024 eine Stabilisierung auf Vorjahresniveau mit leichtem Wachstum in der zweiten Jahreshälfte kam. Ein erheblicher Faktor für den Rückgang ist die sinkende Geburtenrate in der EU, was die Nachfrage nach Produkten für Kleinkinder verringert hat.
Verlagerung der Produktion
Die Schließung der Leipheimer Produktionsanlage führt dazu, dass etwa 70 Prozent der Fertigung nach Asien verlagert werden, wo bereits 30 Prozent der Ware hergestellt werden. Zudem wird die Lagerhaltung künftig von einem externen Partner übernommen, wie augsburger-allgemeine.de ergänzt. Britax Römer plant zudem den Abbau von Arbeitsplätzen in der Verwaltung.
Die Gewerkschaft IG BCE äußert sich kritisch zu diesen Plänen und bezeichnet die Entscheidung als „Schnellschuss“. Sie fordert Alternativen zur Produktionsverlagerung und macht deutlich, dass vorwiegend langjährige, meist weibliche Mitarbeiter betroffen sind. Verhandlungen über einen Sozialplan und einen Interessenausgleich sollen bis zum Frühsommer 2025 abgeschlossen sein.
Perspektiven für die Zukunft
Trotz der Schließung der Produktion in Leipheim bleibt das Unternehmen mit seinen Bereichen Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb und Verwaltung in Deutschland präsent. Bis Ende 2024 sollen 74 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Zudem hat Britax Römer angekündigt, neue Produkte in den Jahren 2025 und 2026 einzuführen, darunter zwei neue Kinderwagenmodelle und einen neuen Autokindersitz.
Diese kreativen Ansätze könnten potenziell das Unternehmen stabilisieren, doch die allgemeine Kita-Krise und die daraus resultierenden Herausforderungen in der Kinderbetreuung in Deutschland, wie von spiegel.de hervorgehoben, senden ein besorgniserregendes Signal für die Branche. Eine nachhaltige Lösung ist gefragt, um die neuen Produkte in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich zu positionieren.
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Ort | Leipheim, Deutschland |
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