Brose streicht 1100 Stellen: Schock für die Autozulieferer in Bayern!

Würzburg, Deutschland - Der Autozulieferer Brose hat angekündigt, weltweit 1100 Stellen abzubauen. Geschäftsführer Stefan Krug gab bekannt, dass dieser Stellenabbau vorwiegend durch freiwillige Austritte und Altersteilzeit erfolgen soll. Die Gründe für diese drastische Maßnahme sind stagnierende Umsätze sowie Managementfehler in der Vergangenheit. Trotz jahrelanger Investitionen in Entwicklung und Verwaltung konnte Brose das erwartete Wachstum nicht erreichen.

In Deutschland sind bereits 700 Stellenstreichungen angekündigt. Besonders betroffen sind die Standorte in Bayern, wo in Coburg und Bamberg/Hallstadt jeweils 200 Stellen wegfallen sollen. In Würzburg sind etwa 120 Stellen betroffen, wobei eine Entscheidung über die Schließung des Werks dort bis zum Sommer gefällt werden soll, da die Produktion nur ein niedriges positives Ergebnis erwirtschaftet.

Branche unter Druck

Für das Jahr 2024 wird ein Verlust von 53 Millionen Euro erwartet. Brose hat kürzlich sein Geschäft mit E-Bike-Motoren an Yamaha verkauft, um sich verstärkt auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Dieses umfasst die Produktion von Sitzen, Türen und mechatronischen Komponenten für Autos. Der Umsatz der Brose-Gruppe betrug im Jahr 2023 insgesamt 7,9 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 32.000 Mitarbeiter in 24 Ländern.

Die aktuelle Situation bei Brose ist jedoch nicht isoliert. Auch andere deutsche Autozulieferer wie Schaeffler, Mubea und ZF kündigen ebenfalls Stellenkürzungen an, wobei ZF sogar den Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen plant. Eine Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der Autoindustrie in Deutschland Jobabbau plant.

Die Gründe für die weitreichenden Stellenkürzungen sind vielfältig. Neben dem verspäteten Umstieg auf Elektromobilität und einer schwachen Nachfrage nach E-Autos müssen die Zulieferer mit einem geringeren Personalbedarf für die Produktion von Elektrofahrzeugen umgehen, verglichen mit der Fertigung klassischer Verbrennungsmotoren. Bei der aktuellen Marktentwicklung sieht es für viele Zulieferer düster aus.

Marktanalyse und Zukunftsaussichten

Deutsche Autobauer profitierten von hohen Gewinnen, während die Zulieferer unter starkem Druck standen, insbesondere durch den Chipmangel während der Corona-Pandemie. Dies führte zu einer geringeren Anzahl produzierter Autos und steigenden Preisen. Zudem forderten Autobauer Preisnachlässe von ihren Zulieferern, was deren Margen belastete. Auch die chinesische Konkurrenz erobert zunehmend Marktanteile in Europa, was die deutschen Zulieferer zusätzlich herausfordert.

Die Prognosen für die deutsche Automobilindustrie deuten darauf hin, dass der Marktanteil chinesischer Hersteller in Europa auf 10 Prozent steigen könnte. Viele deutsche Zulieferer müssen sich anpassen und sich verstärkt in Richtung Elektromobilität entwickeln. Die aktuellen Stellenstreichungen könnten erst der Anfang eines umfangreicheren Umbaus in der Branche sein. Trotz der schwierigen Lage haben betroffene Mitarbeiter Hoffnung auf einen robusten Arbeitsmarkt.

Details
Vorfall Stellenabbau
Ursache stagnierende Umsätze,Managementfehler
Ort Würzburg, Deutschland
Schaden in € 53000000
Quellen