München erhebt die Stimme: Solidarität für Frauen weltweit!

Am 23. Juni 2025 demonstrieren Frauen in München für Gleichstellung und gegen frauenfeindliche Strukturen im Rahmen der #NiUnaMenos-Bewegung.

Am 23. Juni 2025 demonstrieren Frauen in München für Gleichstellung und gegen frauenfeindliche Strukturen im Rahmen der #NiUnaMenos-Bewegung.
Am 23. Juni 2025 demonstrieren Frauen in München für Gleichstellung und gegen frauenfeindliche Strukturen im Rahmen der #NiUnaMenos-Bewegung.

München erhebt die Stimme: Solidarität für Frauen weltweit!

Am 23. Juni 2025 regt sich in München etwas, das nicht nur lokal von Bedeutung ist: Die Demonstration von „frau-kunst-politik“. Diese Veranstaltung orientiert sich an einer beeindruckenden Fahrradtour, die zuvor in der Schweiz von einem feministischen Kollektiv organisiert wurde. Sie zielt darauf ab, Frauenhass sichtbar zu machen und Solidarität sowie Empathie unter den Teilnehmenden zu fördern. Das Anliegen ist brennend – Frauenhass und frauenfeindliche Regimes müssen bekämpft werden, und das kann nicht allein durch Sichtbarkeit geschehen. [Wochenanzeiger] berichtet, dass es um das Lernen von den beeindruckenden Kämpfen von Mädchen und Frauen weltweit geht, die oft unter Lebensgefahr für Freiheit, Würde und Gerechtigkeit einstehen.

Diese Demonstration ist Teil des Projektes „#NiUnaMenos | #Feminizide“, das frauenfeindliche Strukturen in Staat und Gesellschaft beleuchtet. Hierbei wird nicht nur auf die historischen Wurzeln geschaut, sondern auch auf die aktuellen Herausforderungen. Die Organisatoren betonen die Dringlichkeit, Veränderungen zu schaffen, damit Mädchen und Frauen ein Leben in Frieden, Sicherheit und Gleichheit vor dem Gesetz führen können. Weitere Informationen zur Initiative sind auf der Webseite von „frau-kunst-politik“ zu finden.

Der Beginn der #NiUnaMenos-Bewegung

Viele Menschen werden sich vielleicht an die Ursprünge der #NiUnaMenos-Bewegung erinnern. Am 3. Juni 2015 demonstrierten Tausende von Frauen in Argentinien gegen Femizide und geschlechtsspezifische Gewalt. Auslöser war die brutale Ermordung von Chiara Paez, einer schwangeren 14-Jährigen. Diese Veranstaltung wurde durch zehn Journalistinnen über Twitter ins Leben gerufen und entwickelte sich schnell zu einer mächtigen Bewegung. In Argentinien wird alle 30 Stunden eine Frau ermordet, meist durch Partner oder Ex-Partner – eine alarmierende Statistik, die deutlich macht, wie dringend Handlungsbedarf besteht. [Gender Security Project] hebt hervor, dass trotz umfassender Gesetze gegen geschlechtsspezifische Gewalt diese in der Praxis oft versagen. Die Bewegung hat Geltung verschafft und fordert nicht nur bessere Gesetze, sondern auch Schulungen für Sicherheitskräfte und offizielle Register für Femizidfälle.

Seit ihrer Gründung hat sich die Bewegung auf eine Vielzahl verwandter Themen ausgeweitet, darunter wirtschaftliche Ungleichheit und Zugang zu Verhütungsmitteln. Selbst in der aktuellen Zeit, geprägt von der COVID-19-Pandemie, hat sich die Lage für Frauen weiter verschärft.

Ein Blick auf die historische Entwicklung der Frauenbewegung

Um den aktuellen Stand zu verstehen, ist es auch spannend, einen Blick auf die drei Wellen der Frauenbewegung zu werfen, die [Böll] beschreibt. Historisch gesehen begann alles im 18. Jahrhundert, in einer Zeit, die von der Aufklärung und der Französischen Revolution geprägt war. Mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Olympe de Gouges, die 1791 die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ verfasste, nahm die Forderung nach Gleichheit Formen an. Die zweite Welle der Frauenbewegung in den 1960er Jahren setzte sich dann für Selbstbestimmung und Mitspracherecht ein.

Die dritte Welle, die bis heute anhält, zeigt eine beeindruckende Vielfalt der Bewegungen, die die unterschiedlichen Herausforderungen der Geschlechterdiskriminierung anpacken. Die Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes 2001 und die „#MeToo“-Bewegung sind nur einige der Schritte, die im Laufe der Jahre unternommen wurden, um Frauenrechte zu stärken und Sichtbarkeit zu schaffen.

Was in München und darüber hinaus deutlich wird, ist die Notwendigkeit eines starken, miteinander verbundenen Kampfes gegen Frauenhass und für Gleichheit. Es gibt viel zu tun, und die Bewegung ist lebendiger denn je. Die Demonstration von „frau-kunst-politik“ reiht sich hier nahtlos ein und stärkt die Stimme dieser wichtigen Thematik.