Ein Monat Alpbetrieb: Carolin Dambacher erlebt das Allgäu hautnah!

Carolin Dambacher aus Donau-Ries beschreibt ihr einmonatiges Praktikum auf einer Sennalpe im Allgäu – eine inspirierende Erfahrung.

Carolin Dambacher aus Donau-Ries beschreibt ihr einmonatiges Praktikum auf einer Sennalpe im Allgäu – eine inspirierende Erfahrung.
Carolin Dambacher aus Donau-Ries beschreibt ihr einmonatiges Praktikum auf einer Sennalpe im Allgäu – eine inspirierende Erfahrung.

Ein Monat Alpbetrieb: Carolin Dambacher erlebt das Allgäu hautnah!

Die frische Bergluft in den Allgäuer Alpen, das sanfte Läuten der Kuhglocken und der Duft von frisch gebackenem Brot – so könnte ein gemütlicher Tag auf der Sennalpe Thalhofer Berg in Missen beschrieben werden. Carolin Dambacher, 47-jährige Betriebsleiterin am Landratsamt Ostalbkreis und aus Marktoffingen stammend, hat sich diesen idyllischen Ort für ein einmonatiges Schnupperpraktikum ausgewählt. Inspiriert von einem Artikel über die Winterzeit von Allgäuer Alphirten, bot sie sich spontan an und erhielt nur drei Tage vor Weihnachten die Zusage. Die Vorfreude war groß, als sie Mitte Mai auf der alpinen Höhenlage von 850 Metern ankam, wo man sie mit offenen Armen empfang. Wie die Allgäuer Zeitung berichtet, war die 47-jährige bereits als Kind in einem Hof in Nordschwaben aufgewachsen und brauchte daher keine große Umstellung.

Der Arbeitstag auf der Alpe beginnt früh: Um 4:15 Uhr startet Dambacher in den Tag. Für sie war dieser frühe Beginn ein positiver Aspekt ihrer praktischen Erfahrung. Zu ihren Aufgaben gehörten typische Tätigkeiten auf der Alpe, wie etwa das Melken der Kühe, das Backen von Kuchen, die Herstellung von Käselaiben und das Bewirten der Gäste. Diese Aufgaben erforderten nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch eine Prise Kreativität. Ihre Gastgeber, Angelika und Andreas Schuchard, heben Dambacher als „absolute Verstärkung“ hervor, was sie weiter motivierte. Oft bekam sie Besuch von Familie und Freunden, was ihren Aufenthalt zusätzlich bereicherte.

Käse und Kultur: Ein Stück Allgäuer Tradition

Ein wichtiger Bestandteil der Allgäuer Alpwirtschaft ist die traditionelle Käseherstellung. Die Region ist für ihren Bergkäse bekannt, der Teil des alpenländischen Kulturgutes ist und typischerweise mit der Almwirtschaft verbunden wird. Das Allgäu gilt als größte Alpwirtschaftsregion in Deutschland, wo das Allgäuer Braunvieh für die Sömmerung auf die Almen geschickt wird, um gesunde Milch zu produzieren. Rund 40 Sennalpen werden in den Allgäuer Bergen betrieben, und die „Allgäuer Käsestraße“ unterstützt die Käsequalität und regionale Stärkung hebt hervor.

Die Herstellung des Allgäuer Bergkäses ist eine körperlich anstrengende Arbeit, die viel Geschicklichkeit und Hingabe erfordert. Dabei kommt auch die Philosophie eines silofreien und gentechnikfreien Futterangebots für die Milchkühe zum Tragen. In der „Allgäuer Käsestraße“, die 2006 gegründet wurde, haben sich Landwirtschaft, Käseproduzenten und Tourismusgemeinden zusammengeschlossen, um die Tradition zu erhalten und zu fördern.

Alpwirtschaft – mehr als nur eine Beschäftigung

Die Allgäuer Alpwirtschaft prägt seit Jahrhunderten nicht nur die Landschaft, sondern auch die Kultur der Region. Begriffe wie „Viehscheid“ und „Sennalpe“ sind tief verankert im Allgäuer Alltag. Alpen werden als selbstständige Sömmerungsbetriebe betrieben und sind für die Sommerbewirtschaftung der Landflächen oberhalb bewohnter Siedlungen zuständig bericht darüber. Interessanterweise verleihen die privaten betriebenen Alpen der Region einen besonderen Charme und sind oft Orte der Begegnung und Gemeinschaft.

Nachdem Dambachers Praktikum nun zu Ende geht, könnte sie sich vorstellen, dass der „Älper-Virus“ sie möglicherweise infiziert hat. Ein Wiedersehen mit der Alpe ist durch ihre positiven Erfahrungen denkbar. Die kniffligen Aufgaben und die herzlichen Begegnungen haben sie geprägt und könnten sie in die ländliche Idylle zurückziehen. Wer weiß, vielleicht wird sie in Zukunft selbst einmal zu den Bergwirten gehören.