Schwarzstorch-Sensation in Grafing: Seltene Sichtung mitten in der Stadt!

Schwarzstorch-Sensation in Grafing: Seltene Sichtung mitten in der Stadt!
Grafing, Deutschland - Mitten in Grafing, unweit der Pfarrkirche, gab es jüngst eine aufregende Vogelbeobachtung. Ein seltener Schwarzstorch wurde entdeckt, während er am Wieshamer Bach nach Nahrung suchte. Dies berichtet Merkur. Die Sichtung hat nicht nur die Augen der Naturfreunde auf sich gezogen, sondern auch die des Fotografen Johannes Pregler, der seine Überraschung über die Begegnung in einem so ungewöhnlichen Lebensraum äußerte.
Schwarzstörche sind in Bayern seit mehr als 100 Jahren eine Seltenheit, da sie in dieser Region fast ausgerottet waren. Doch erfreulicherweise haben sich diese majestätischen Vögel, die ein schwarzes Gefieder mit metallischem Glanz und eine Flügelspannweite bis zu 1,90 m aufweisen, in den letzten Jahrzehnten im Voralpenland wieder angesiedelt. Dies führt dazu, dass Naturfreunde wie Benedikt Sommer vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) sich freuen, wenn solche Sichtungen wie in Grafing oder, wie kürzlich, auch in Aßling, wo ein Schwarzstorch auf einem Hausdach gesehen wurde, gemeldet werden. Sommer bezeichnet diese Beobachtungen als ungewöhnlich und erkennt an, dass diese Vögel normalerweise in abgelegenen, störungsarmen Wäldern nisten.
Lebensraum und Verhalten der Schwarzstörche
Der Schwarzstorch bevorzugt stille Wälder und hält sich lieber fern von menschlichen Siedlungen. Oft nistet er tief im Wald, häufig in den Kronen abgebrochener Bäume. Es ist bezeichnend, dass es in der Region zwar einige Horste gibt, jedoch bislang kein Brutnachweis im Ebersberger Forst vorliegt. Interessanterweise haben einige dieser Vögel anscheinend gelernt, in besiedelten Gebieten nach Nahrung zu suchen, was die Sichtungen in Grafing und Aßling erklären könnte. Es bleibt allerdings unklar, ob es sich dabei um dasselbe Tier handelt, das in beiden Orten gesichtet wurde.
Die Population des Schwarzstorchs hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen; so wurden 2018 rund 130 besetzte Reviere gezählt. Dennoch bleibt der Schwarzstorch als gefährdete Art auf Unterstützung angewiesen, während der Weißstorch in der Region stabil ist. Laut LBV sind Meldungen von Zufallsbeobachtungen entscheidend für die Erfassung der Bestandsentwicklung und die Unterstützung in der Naturschutzarbeit.
Wissenschaft und Naturschutz
Ein erfolgreicher Dialog zwischen Forst- und Naturschutz ist notwendig, um den Schwarzstorch zu schützen. Dies wird durch verschiedene Projekte, wie das LBV-Projekt „Lebendige Bäche in Bayern“, unterstützt. Diese Initiativen tragen zur Verbesserung der Lebensräume des Schwarzstorchs bei, indem sie Maßnahmen zur Aufwertung seiner natürlichen Umgebung ergreifen.
Die Arbeit der Naturschützer beschränkt sich nicht nur auf den Erhalt des Lebensraums, sondern auch auf die Aufklärung der Öffentlichkeit. Denn trotz der Seltenheit des Schwarzstorchs hat er das Potenzial, eine bedeutende Rolle im regionalen Ökosystem zu spielen. Wer also in der nächsten Zeit einen Blick nach oben wirft, könnte das Glück haben, einen dieser „schwarzen Riesen“ zu entdecken, während er majestätisch über die bayerischen Wälder gleitet.
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Ort | Grafing, Deutschland |
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