Heftige Auseinandersetzungen bei Nakba-Demo: 1.000 Teilnehmer in Berlin!

Südstern, Berlin, Deutschland - Am 15. Mai 2025 versammelten sich etwa 1.000 Menschen in Berlin-Kreuzberg, um an den Nakba-Gedenktag zu erinnern, der die Flucht und Vertreibung von Hunderttausenden Palästinensern im Jahr 1948 nach der Gründung Israels thematisiert. Die Demonstration, die ursprünglich als Protestzug zum Neukölln geplant war, wurde von der Polizei jedoch untersagt. Stattdessen musste sie am Südstern verbleiben, wo es trotz des Verbots zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften kam. Rund 600 Polizisten waren zum Schutz und zur Sicherung des Gebiets im Einsatz. Es kam zu mehr als 50 Festnahmen und mindestens zehn Verletzten, darunter ein schwer verletzter Polizist, der ins Krankenhaus gebracht werden musste, nachdem er von Demonstranten niedergetrampelt wurde.
Die Polizei hatte die Demonstration im Vorfeld verboten, um antisemitische Äußerungen zu verhindern. Aggressive Sprechchöre wie „Kindermörder Israel“ und „From the River to the sea“ wurden lautstark gerufen, während Teilnehmende zudem Gegenstände wie Flaschen und Getränkedosen auf die Beamten warfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Situation zu kontrollieren und die Versammlung aufzulösen. Bereits vor Beginn der Kundgebung gab es gerichtliche Auseinandersetzungen über die genehmigte Route, die in mehreren Instanzen zugunsten der Polizei entschieden worden waren. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte zwar zunächst das Verbot des mobilen Protestzugs als unverhältnismäßig beurteilt, das Oberverwaltungsgericht hob diese Entscheidung jedoch auf.
Hintergrund der Nakba
Der Nakba-Gedenktag, dessen Name „Katastrophe“ bedeutet, erinnert an die dramatischen Ereignisse, die zur Vertreibung von schätzungsweise 700.000 Palästinensern führten. Am heutigen Tag wollten die Veranstalter nicht nur auf die historisch bedingte Ungerechtigkeit hinweisen, sondern auch ein Ende der Unterstützung für Israel fordern und ein „freies Palästina“ einfordern. Viele Demonstranten trugen Palästinenser-Tücher und -Fahnen und trugen Plakate mit Parolen wie „Your silence kills“ und „Genozid ist Genozid“.
In der Vergangenheit gab es bei ähnlichen Veranstaltungen bereits gewalttätige Auseinandersetzungen, weshalb die Polizei besonders wachsam war. Unter den rund 1.100 Teilnehmern befanden sich auch einige, die bereits nach einer vorherigen Demonstration wegen Straftaten gesucht wurden. Die aggressive Stimmung und die der Polizei zugefügten Verletzungen zeigen deutlich die Spannungen, die zwischen den Demonstrierenden und den Einsatzkräften herrschen.
Die pro-israelische Gegendemonstration, die ebenfalls angekündigt war, konnte lediglich 35 Teilnehmer verzeichnen und fand in einem vergleichsweise ruhigen Rahmen statt. Dennoch bleibt die Entwicklung der pro-palästinensischen Protestbewegung in Berlin angesichts der aktuellen politischen Lage und vergangener Konflikte ein kritisches Thema für die Stadt und darüber hinaus.
Die Ereignisse des heutigen Tages sind ein weiterer Ausdruck der anhaltenden Spannungen, die die Debatte um Israel und Palästina in Deutschland und der Welt begleiten. Die Kontroversen um den Nakba-Gedenktag werden weiterhin sowohl auf politischer als auch auf sozialer Ebene diskutiert und werfen einen Blick auf die komplexe Geschichte und die verschiedenen Perspektiven des Nahostkonflikts.
Für eine umfassende Berichterstattung zu diesem Thema verweisen wir auf die Berichte von Tagesschau, Tagesspiegel und Welt.
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Ort | Südstern, Berlin, Deutschland |
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