Papst Franziskus verstorben: Eine Ära der Hoffnung endet im Vatikan

Vatikanstadt, Italien - Papst Franziskus ist am Ostermontag, dem 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren verstorben. Dies gab der Vatikan in einer offiziellen Videobotschaft bekannt. Der Tod des ehemaligen Oberhaupts der katholischen Kirche, die weltweit rund 1,4 Milliarden Gläubige umfasst, wurde von Kardinal Kevin Ferrell, dem Camerlengo, mitgeteilt. Papst Franziskus starb um 7.35 Uhr nach langer Krankheitsgeschichte.

Zuletzt litt der Papst unter schweren gesundheitlichen Problemen und wurde bereits im Februar wegen beidseitiger Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen nahm er am Ostersonntag an der Ostermesse im Vatikan teil und spendete den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“.

Der Vatikan und seine Geschichte

Der Vatikan hat sich über die Jahrhunderte gewandelt. Während Päpste einst mächtige Landesherren waren, fungieren sie heute als Oberhaupt eines Mikrostaates. Jörg Ernesti, ein Kirchenhistoriker, beschreibt in einem neuen Buch, wie sich dieser Wandel vollzog. Die Entwicklung vom alten Kirchenstaat zur heutigen Vatikanstadt, die seit 1929 besteht, war von umfassenden Herausforderungen geprägt.

Die Geburtsstunde des päpstlichen Staates wird auf die Pippinische Schenkung im Jahr 754 datiert. Päpste legitimierten im Mittelalter ihre Macht durch die Übernahme hoheitlicher Aufgaben, um unabhängig von monarchischer Herrschaft zu agieren. Der alte Kirchenstaat erlitt im Laufe der Zeit wirtschaftliche Probleme und endete schließlich während der italienischen Einigung 1870.

Mit der Etablierung des Vatikanstaates im Jahr 1929 wurde dem Papst eine neue Form von Souveränität gewährleistet. Durch die Lateranverträge, die mit dem Mussolini-Regime geschlossen wurden, gewann die römische Kirche nicht nur staatsrechtliche Bedeutung, sondern ihre Rolle wurde auch durch diplomatische Beziehungen zu 180 Ländern gefestigt.

Frauen im Vatikan und Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit

Trotz der Vorteile, die der Vatikanstaat seinem Oberhaupt bietet, gibt es zahlreiche Herausforderungen. Intern leiden die Strukturen unter einer ineffizienten Verwaltung und einem Mangel an Gewaltenteilung, was sich in Kontrollproblemen niederschlägt. Zudem wird die Einbindung von Frauen in Führungspositionen als unzureichend angesehen, obwohl Papst Franziskus in den letzten Jahren einige Fortschritte in dieser Hinsicht gemacht hat.

Die Beschäftigten im Vatikan sind nicht gewerkschaftlich organisiert, was zu Unsicherheiten in der Arbeitswelt führt. Ernesti fragt sich, warum nur der katholischen Kirche der Status eines souveränen Völkerrechtssubjekts zuerkannt wird, obwohl der Vatikanstaat international anerkannt ist und über viel Expertise in der Außenpolitik verfügt. Er sieht jedoch keine Anzeichen für eine mögliche Abschaffung des Vatikanstaates, betont aber die Notwendigkeit, seine Verwaltungsstrukturen anzupassen.

Details
Vorfall Tod
Ursache Gesundheitsprobleme
Ort Vatikanstadt, Italien
Quellen